Symbolische Stimmabgabe Rheinbergs Jugend übt die Wahl

Rheinberg · Die symbolische Stimmabgabe zeigte, dass die junge Generation sich genaue Gedanken um ihre Zukunft macht.

 Auch der 13-jährige Alexander K. gab seine Stimme bei der von den Pfadfindern organisierten Wahl im Pfarrheim St. Anna ab.

Auch der 13-jährige Alexander K. gab seine Stimme bei der von den Pfadfindern organisierten Wahl im Pfarrheim St. Anna ab.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Auf Initiative des Landesjugendrings durften auch Kinder und Jugendliche aus NRW an der bundesweit stattfindenden U18-Europawahl teilnehmen. Damit sollte gezeigt werden, dass junge Menschen sich durchaus eine eigene Meinung bilden können. Mit persönlicher Ansprache in den Klassenräumen und Flyern warben Rheinbergs Pfadfinder im Vorfeld für eine rege Wahlbeteiligung.

Mit Erfolg: Zahlreiche Schüler kamen in das Pfarrheim St. Anna, um ihren 40 Parteien umfassenden Wahlzettel in den Pappkarton mit der Aufschrift „Wahlfisch – Bitte füttern“ zu werfen. Um den Wählern die Entscheidung zu erleichtern, hatten die Initiatoren allen Parteien im Vorfeld Fragen zu Themen wie Kinderarmut, Klimaschutz oder Chancengleichheit gestellt. Die Erwartungshaltung der Nachwuchswähler war in vielen Punkten identisch. „Die Politiker müssen endlich etwas für den Klimaschutz tun und auch Politik für die Jugend machen“, findet Franziska T. Und Marvin K. kritisiert, dass Politiker vieles versprechen und am Ende nur das Mindeste umsetzen. Beim Thema Klimaschutz zweifelt der 15-jährige sogar an der fachlichen Kompetenz der Entscheidungsträger: „Ich finde, dass die Politik verantwortungslos damit umgeht und das viel zu leicht nimmt. Ich habe das Gefühl, dass wir uns besser damit auskennen als die Politiker.“

Die Testwahl machte vor allem deutlich, dass die jüngste Generation durchaus politisch interessiert ist und die Zukunft im Auge hat. Marius S.: „Ich erwarte von der Politik, dass sie Atomkraftwerke abschaltet, auf erneuerbare Energien setzt und dass alle Flüchtlinge vernünftig untergebracht werden.“ Während fast alle das diskutierte Wahlrecht ab 16 begrüßen, hat der 13-jährige eine ganz andere Meinung: „Ich glaube, das würde nicht viel ändern, weil viele Kinder von ihren Eltern beeinflusst würde.“

Auch wenn es sich um eine symbolische Wahl handelte, ist das Interesse der Parteien an den Wünschen der Wähler von morgen groß. Das „amtliche Endergebnis“ dürfte viele überraschen. Klarer Wahlsieger sind demnach die Grünen mit einer Quote von 28,45 Prozent, gefolgt von der SPD mit 19,28 Prozent und der CDU mit 14,12 Prozentpunkten. Auf den weiteren Plätzen folgen die FDP (6,83), die AfD (6,38) und die Linke (5,37). Auffällig ist auch, dass fünf Parteien, die sich für den Tierschutz einsetzen, von insgesamt 11,50 Prozent der jungen Wähler favorisiert wurden.

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