Konzert in Rheinberg Musikalische Grüße von der grünen Insel

Rheinberg · Die Duisburger Gruppe Sheevon bot ein weihnachtlich-abwechslungsreiches Programm mit diversen Spielarten irischer Musik im Schwarzen Adler.

 Zuletzt stand die Band Sheevon 1982 auf der Bühne des Schwarzen Adlers.

Zuletzt stand die Band Sheevon 1982 auf der Bühne des Schwarzen Adlers.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Viele Bekannte und Freunde der Band waren zum adventlichen Konzert von Sheevon in den Schwarzen Adler gekommen. Erstmals fand der traditionelle Gig „auf der anderen Rheinseite“ statt, weil das Duisburger Grammatikoff für Harald Jüngst und Co. nicht mehr auf dem Zettel stand. „Wir haben dann einfach bei Ernst Barten angerufen, und der hat sich gedacht, dass irische Musik ganz gut für seinen Laden wäre“, sagte das Gründungsmitglied mit scherzendem Ton. Das erste und letzte Konzert dort lag 36 Jahre zurück – am 24. Oktober 1982 im ersten Musikjahr der Kultkneipe.

Entsprechend „motiviert“ präsentierten sich Harald Jüngst (Bodhrán, Cajon, Handpan, Keyboard), Eva Silvia Fechner (Gesang), Conny Léson-Griesbeck (Geige), Eva Pauline Krause (Flöten, Keyboard), Bernd Herrmann (Bass) und Claus de Crau (Gesang, Gitarre) an diesem Abend. Zum Auftakt bot das Sextett mit „Gallowglass“ und „Sweeney’s Buttermilk“ zwei klassisch-irische Songs, bei denen die beiden Hauptsolistinnen Léson-Griesbeck und Krause bereits ihre große Musikalität zeigten. Mit ihrer klaren, mystisch-entrückten Stimme verlieh Fechtner dem Song „Rare’s Hill“ den folkloristisch-erzählenden Charakter der grünen Insel. Jüngst widmete den Song der Schottin Molly Forbes, die mit 94 Jahren ihr Land nicht für einen Golfplatz von Donald Trump verkauft, „obwohl er ihr das Waser abgedreht und Sichtblenden für den Blick auf’s Meer gebaut hat“.

„Both Sides“ war ein mehr poppig- atmosphäriges Stück mit zarter Geige, komplex-spannend klang Woodie Guthries „Pastures of plenty“. Sehnsuchts- und gefühlvoll interpretierten Léson und Krause das „Lament“ aus „Lord of the Dance“. Mit einem Schuss Melancholie brachte Claus de Crau mit Akustikgitarre und Gesang das getragene „The Falling leaves are green“ zu Gehör. Und in „The Otter´s Set“ verarbeitete die Band temporeich den Beatles-Klassiker „Eleanor Rigby“.

Zwischendurch verteilte Jüngst zwei CD’s und irische Schokolade als Weihnachtspräsent an ausgesuchte Besucher. Mit der Handpan leitete er das stimmungsvolle „April“ ein, dem das tanzbar-flotte „Julia´s Delaney“ folgte. Die folgenden Jigs überzeuten durch irisches Tanzgefühl, in „Circumstances“ erklang die irische Tradition des A-Capella-Gesangs. Beim „Irish Pub Song“ wurde das Publikum zum Mitsingen eingespannt. Und nach irischem „Heavy Metal“ bei „Gravel walk“ endete mit dem solistisch von Lésons Geige veredelten „Farewell to Erin“ und ein paar Zugaben ein klangvoll-fröhliches Konzert.

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