Interview mit Rolf Kuhlmann „Platt ist wie eine Fremdsprache“

Rheinberg · Im April finden zwei Vorführungen des Rheinberger Mundart-Ensembles in der Stadthalle statt. Das Stück „Alles för de Katt!?“ ist auf Rheinberger Platt. Da stellt sich die Frage, wie es eigentlich um das Rheinberger Platt steht und ob Mundart ausstirbt.

 Rolf Kuhlmann

Rolf Kuhlmann

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Darüber sprach die RP mit dem Vorsitzenden des Rhinberkse Sprookvereins „Ohmen Hendrek“, Rolf Kuhlmann.

Herr Kuhlmann, seit einigen Jahren stirbt das Platt zunehmend aus. Welche Angebote gibt es denn, um Platt zu lernen und die Mundart zu erhalten?

Rolf Kuhlmann In der St.-Peter-Grundschule leite ich eine Platt-AG für Schüler von der zweiten bis zur vierten Klasse. In der Schule werden auch Platt-Wettbewerbe veranstaltet für alle Schüler. Insgesamt haben sie die Möglichkeit, drei Jahre Platt zu lernen. Dabei liegt der Fokus eher auf sprechen, lesen und verstehen.

Nun noch einmal zu Ihrem Theaterstück, das auf Platt aufgeführt wird. Kann man das Stück auch ohne Platt-Kenntnisse verstehen?

Kuhlmann Das Stück ist aufgrund mehrerer hochdeutscher Rollen verständlich. Insgesamt sind fünf Rollen auf Plattdeutsch, aber die Handlung ist dennoch leicht mit zu verfolgen, obwohl man vielleicht nicht jedes Wort verstehen kann.

Worauf kommt es genau an, wenn man Platt lernen möchte?

Kuhlmann Es ist schwierig, fließend Platt sprechen zu können. Jedoch hilft es, wenn man tagtäglich zum Sprechen gezwungen wird. Wie bei einem Schüleraustausch, was aber fast unmöglich ist. Deswegen ist Platt ähnlich wie eine Fremdsprache.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort