Erschließung der Straße An de Wei Es fehlt an Sensibilität

Rheinberg · Anwohner einer sehr kleinen Straße in Rheinberg sollen fünf- bis sechsstellige Summen für die bereits beauftragte Erschließung zahlen. In solchen Extremfällen muss die Stadt mehr Bürgernähe zeigen und rechtzeitig auf die Betroffenen zugehen.

 Das Rheinberger Stadthaus, Sitz der Stadtverwaltung.

Das Rheinberger Stadthaus, Sitz der Stadtverwaltung.

Foto: Stadt Rheinberg

Zu sagen, die Sache mit der Straße An de Wei sei verzwickt, wäre stark verharmlosend. Für die betroffenen Familien ist sie eine Katastrophe. Natürlich reagiert man entsetzt und verständnislos, wenn einem die Stadt in Aussicht stellt, mit Summen zwischen 30.000 und 180.000 Euro an den Erschließungskosten beteiligt zu werden. Zumal einige der Betroffenen an der Kanalstraße wohnen und nur ihre Gärten zur Straße An de Wei liegen. Auf der anderen Seite hat die Stadt natürlich Vorgaben zu beachten, die man so zusammenfassen kann: Ohne Erschließung kann nicht gebaut werden. Da es dort aber Bauwillige gibt, kann es offenbar nicht so bleiben, wie es ist. Und niemand wird bestreiten, dass bei heutzutage drohenden Starkregen-Ereignissen eine vernünftige Entwässerung sinnvoll ist.

Was sich hier zeigt, ist fehlende Sensibilität in den verantwortlichen Stellen in der Verwaltung. Es besteht ein Kommunikationsproblem: Nicht in jedem Fall können und müssen Bürgermeister, Beigeordnete oder Fachbereichsleiter vor dem Verschicken solcher Bescheide persönlich auf die Betroffenen zugehen. Ab einer bestimmten Grenze sollten sie es aber tun, weil alles andere nur zu Ärger und Verdruss führt. Wenn es um mehrere 10.000 Euro geht, darf man als Bürger eine Erklärung erwarten. Passiert das nicht wie im aktuellen Fall An de Wei, wird unnötig Vertrauen verspielt. Bürgernähe darf in Rheinberg nicht nur eine Worthülse sein.

Uwe Plien

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