Wiedereröffnung in Rheinberg Im Terrazoo stehen die Telefone nicht mehr still

Rheinberg · Das Reptilienhaus am Melkweg in Rheinberg hat seit Dienstag wieder geöffnet. Besucher müssen sich anmelden. Zoo-Chef Uwe Ringelhan bittet alle, die nicht gleich durchgekommen sind, um Geduld.

 Die leitende Tierpflegerin Melissa Mick verbringt die ersten Arbeitstage überwiegend am Telefon.

Die leitende Tierpflegerin Melissa Mick verbringt die ersten Arbeitstage überwiegend am Telefon.

Foto: Armin Fischer ( arfi )

Uwe Ringelhan ist einfach nur unsagbar erleichtert. „Nach drei Monaten Lockdown kam die Öffnung wirklich auf den letzten Drücker und ist ein sehr wichtiges Signal“, sagt der Geschäftsführer des Rheinberger Terrazoos am Melkweg. Am Dienstag durfte das Reptilienhaus seine Pforten wieder öffnen. Etwa zehn Gäste habe man begrüßen können, so Ringelhan, der für jeden Besucher dankbar ist. Er zeigt sich zuversichtlich, dass schon zum Wochenende wieder mehr Betrieb am Melkweg herrscht. Das sei auch vor der Corona-Pandemie so gewesen.

Und das Interesse am Terrazoo ist groß. „Das Telefon hat am Dienstag in einer Tour geklingelt“, freut sich der Reptilienexperte. Zwei Mitarbeiter haben auf zwei Leitungen das große Anrufaufkommen bearbeitet, geduldig alle Fragen beantwortet und Reservierungen angenommen. Wer bislang lediglich ein Besetztzeichen gehört habe, möge es bitte zu einem späteren Zeitpunkt nochmal versuchen, sagt Uwe Ringelhan und bittet um Verständnis und Geduld. Derzeit sei es technisch nicht machbar, den Ansturm nach dem Lockdown anders abzufangen. Zumal eine existierende dritte Telefonleitung allein dem 24-Stunden-Notdienst vorbehalten sei.

„Bei den Anrufen ging es neben Buchungen auch um Fragen nach Kindergeburtstagen, Führungen und Fotoshootings“, berichtet Zoo-Chef Ringelhan. Hier müssen die Zoo-Mitarbeiter die Interessenten aktuell vertrösten: Die Corona-Auflagen lassen diese Angebote noch nicht zu. Auch die Hüpfburg wurde noch nicht aufgebaut, das Café bleibt vorerst geschlossen. Dafür sind die „Goldwaschanlage“ ebenso wie der Spielplatz geöffnet. Immerhin: Ab nächster Woche soll es wieder die Abend- beziehungsweise Themenführungen geben.

Bis zu 50 Besucher gleichzeitig können derzeit den Rheinberger Terrazoo erkunden. Für einen geordneten und nachvollziehbaren Ablauf hat das Terrazoo-Team feste „Besuchszeiten“ eingerichtet. „Aufgrund unserer Erfahrung sind wir von einer durchschnittlichen Verweildauer von rund zwei Stunden ausgegangen“, erläutert Ringelhan. Jetzt können sich Reptilieninteressierte von 10 Uhr bis zu Schließung um 18 Uhr für zwei Stunden telefonisch anmelden. Wie praktikabel die Buchung von festen Zeitfenstern im Alltag ist, müsse sich erweisen, sagt Uwe Ringelhan. Mit dem Lockdown war die Einrichtung in derbe finanzielle Schieflage geraten. Die beantragte Dezember-Hilfe sei nur zur Hälfte gezahlt worden, für das laufende Jahr habe man noch gar keine Hilfen bekommen, berichtet Uwe Ringelhan. Der Betrieb aber lief weiter. Etwa 50 Fundtiere habe man in den vergangenen drei Monaten aufgenommen, zehn Feuerwehreinsätze begleitet und online die Rettungsleitstellen im Umgang mit Reptilien geschult. Umso überwältigter sei er gewesen, dass Freunde und Unterstützer neben Futterspenden auch 32.000 Euro für den Erhalt des Zoos gesammelt haben. Keinem der elf Mitarbeiter habe er kündigen müssen, alle seien noch mit an Bord. „Wenn alle ausstehenden Zahlungen kommen, kriegen wir das gestemmt“, zeigt sich der Terrazoo-Geschäftsführer zuversichtlich in Sachen „Neustart“.

Kontakt: Telefon 02843 901685 oder E-Mail unter info@terrazoo.de

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