Theater in Rheinberg Der Kampf ums Erbe kann beginnen

Rheinberg · Die Theatergruppe „HerMann’s Bühne“ führt die Kriminalkomödie „Laras Plan“ auf. Darin muss die neue Ehefrau eines Millionärs um ihr Leben bangen. Restkarten sind noch in den Vorverkaufsstellen zu bekommen.

 Frank Maas (v. l.), Melanie Kovacs, Ursula Koczet, Anja Wienhold und Ursula Elsner spielen in dem Stück „Laras Plan“ mit.

Frank Maas (v. l.), Melanie Kovacs, Ursula Koczet, Anja Wienhold und Ursula Elsner spielen in dem Stück „Laras Plan“ mit.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

„Wir wollten mal etwas anderes machen“, erklärt Monika Kehrmann, Regisseurin, Souffleuse und Mädchen für alles bei „HerMann’s Bühne“. Und so erwartet das treue Publikum im Pfarrheim am Annaberg in diesem Jahr statt der gewohnten Lustspiele eine Kriminalkomödie. Im Mittelpunkt des Stückes „Laras Plan“ von Claudia Gysel steht der schwerreiche Greis Eugen Hammerschmidt, der mit seiner geschiedenen Frau und der Schwester samt Personal in einer feudalen Villa residiert.

Sie alle sehen ihre Felle schwimmen, als der Hausherr eines Tages mit einer 50 Jahre jüngeren Dame von den Bahamas zurückkommt und sie als seine neue Gattin vorstellt. Soll das Millionenerbe seinen Weg auf die angedachten Konten finden, muss die Nebenbuhlerin verschwinden, so viel ist schon mal klar. Aber wer ist der Mörder oder die Mörderin? Gibt es überhaupt einen?

Monika Kehrmann macht von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch: „Es wird spannend, mehr verrate ich nicht.“ Auch das neunköpfige Ensemble schweigt wie die berühmten Lämmer. Das muss doch rauszukriegen sein. Der Mörder könnte vor lauter Anspannung seinen Text vergessen und nervös stottern. „Der Text sitzt bei allen perfekt, in den letzten fünf Proben bis zur Premiere am Freitag, 9. November, geht es nur noch darum, das richtige Stellungsspiel einzustudieren“, so Kehrmann.

Ein Blick in die Rollenliste liefert ein erstes Indiz. Ein Gärtner spielt nicht mit, aber ein Butler. „Es handelt sich zwar um eine sehr kleine Rolle, aber Heinz Wandel interpretiert sie sehr gut“, sagt die Regisseurin und wirkt dabei irgendwie ertappt. Die anderen sehen mich mit einem Pokerface an. Nur Hannelore Tumminello lacht, ich frage sie nach ihrem Text. „Ich habe keinen Text.“ In einem Mordfall gibt es nur eine Figur, die nicht (mehr) spricht, ich hake nach. „Ich setze in diesem Jahr aus, sorge mit Kaffee und Kuchen für die moralische Unterstützung der Truppe“, lautet die ernüchternde Begründung.

Plötzlich läuft Werner Dufhaus mit einem Gewehr Richtung Bühne. Aha. „Ich bringe nur die Requisiten nach oben“, behauptet er. Im Hintergrund steht Andrea Kehrmann vom Haarsalon „HairKehr“. Die Tochter der Regisseurin sorgt als Friseurmeisterin, Visagistin und Beauty-Stylistin für das richtige Erscheinungsbild des Ensembles und dürfte am Schminktisch so einiges mitbekommen. „Ich sehe mir die einzelnen Rollen bei den Proben an und denke mir dazu eine passende Frisur und das richtige Make-up aus. Es muss zum Typ der Bühnencharaktere passen.“

Ein Mörder darf nicht allzu fröhlich aussehen, das könnte ein Ansatz sein. „Wenn ich ihn aber allzu düster schminke, würde das sofort auffallen. Außerdem weiß ich noch gar nicht, wer der Täter ist“, flunkert Andrea Kehrmann. Da hilft es nur noch, sich den gesamten Fall anzusehen, aber selbst das ist nicht so einfach. „In der Lottoannahmestelle Desch und beim Kulturamt der Stadt gibt es noch einige Restkarten.“ Das zumindest verrät Monika Kehrmann.

Info: Aufführungen im Pfarrheim St. Anna am Freitag, 9. November, 19.30 Uhr, Sonntag, 11. November, 17.30 Uhr, Freitag, 16. November, 19.30 Uhr, Samstag, 17. November, 17.30 Uhr, und Sonntag, 18. November, 17.30 Uhr. Karten sind zum Preis von acht Euro im Vorverkauf erhältlich bei Lottoannahme Desch (Rheinberger Lädchen), Römerstraße 48, und im Kulturamt.

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