„Haarsträubend“ im Stadthaus Variete-Gala der Extraklasse

Rheinberg · „Haarsträubend“, moderiert von Konrad Stöckel, begeistert in der Stadthalle.

 Konrad Stöckel moderierte die Varieté-Gala im Stadthaus mit schrägem Humor.

Konrad Stöckel moderierte die Varieté-Gala im Stadthaus mit schrägem Humor.

Foto: Veranstalter

Vorhang auf für eine Show der Superklasse – das erlebten die Gäste im Rheinberger Stadthaus. „Haarsträubend“, so der Titel der Varieté-Gala, ist ein Mix aus Sehenswertem, Atemberaubendem und Kuriosem mit hohem wissenschaftlichen Anspruch. Dabei stellt die Varieté-Gala den Moderator Konrad Stöckel in den verdienten Rahmen.

Der Mann mit der wirren Haarpracht ist in der Comedy-Szene bekannt, moderiert wissenschaftliche Experimente, verblüfft dabei Generationen von Zuschauern. „Fat King Konrad“, wie er sich nennt, ist ebenfalls bekannt durch seine schrillen Mitternachtsshows auf der Hamburger Reeperbahn-Kultbühne im Schmidt-Theater.

Stöckel führte zwei Stunden lang das Publikum von Höhepunkt zu Höhepunkt. Varieté hat eine neue Qualität, ist frei von nostalgischen wie allbekannten Tricks. Vielmehr sorgte Stöckel für eine originelle Show. Oftmals in überdrehter Sprechweise präsentierte er die gelungene Kombination von Altem und Neuem, von Bewährtem und Erstaunlichem, garniert mit jeder Menge Konfetti, das er stets wild ins Publikum warf. Witzig und lehrreich waren seine Experimente, wenn er Blütenstaub explodieren ließ, mit der Schallkanone hantierte, Feuertornados auf der Bühne entfachte.

Die Choreografie stimmte, wenn nach Fat King Konrad der Künstler oder die Künstlerin das Bühnengeschehen übernahm und einmal mehr das Publikum mit Präzision, Körperbeherrschung und Geschicklichkeit in Erstaunen versetze.

Yasmin dell‘Acqua gehört als Antipoden-Artistin in die Spitzenklasse der Jonglage. Auf dem Rücken liegend jonglierte die Italienerin mit ihren Füßen bis zu sechs Gegenstände gleichzeitig, drapierte sie neu, ließ sie rotieren.

Konzentration pur verlangte das Balancieren von Gläsern, das Marc Mydras perfekt beherrscht. Diese balancierte er mit Hilfsmitteln wie Dolch und Degen mit dem Mund. Für die Kombination aus Breakdance und Akrobatik stehen die Berliner Künstler Battle Beasts, Rudi Überall und Rainer Laumer. In ihren Figuren glichen sie Körpergewicht aus, bauten sich zu waghalsigen, im Raum stehenden Bildern auf. Jeton hingegen ist Gentleman-Jongleur, der Kaffeetassen und Untertassen samt Löffel auf seinem Kopf zu stapeln wusste. Die Schweizer Artistin Hélène Ramer erklomm in akrobatischer Weise die Pole-Stange, hielt sich in immer neuen Postionen an der Stütze fest, um dann Hose und Jacke anzuziehen. Rasant ging es mit dem italienischen Duo Ferrandino zu. Die Rollschuhartisten legten ein immer schnelleres Tempo vor, rotierten um die eigene Achse.

Tosender Applaus zum Schluss für alle Beteiligten.

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