Wechselstromleitung auf Rheinberger Stadtgebiet Grüne kritisieren Änderungen an Amprion-Trasse

Rheinberg · Die Amprion-Wechselstromtrasse soll in Vierbaum anders verlaufen als zunächst geplant. Doch die Rheinberger Grünen sind damit nicht einverstanden.

 Die Amprion-Wechselstromtrasse führt auch am Heesenhof in Budberg vor. Sie soll aufgerüstet werden, neue Masten werden deutlich höher als die bisher verwendeten.

Die Amprion-Wechselstromtrasse führt auch am Heesenhof in Budberg vor. Sie soll aufgerüstet werden, neue Masten werden deutlich höher als die bisher verwendeten.

Foto: Uwe Plien

Die Amprion-Wechselstromtrasse soll in Vierbaum anders verlaufen als zunächst geplant (wir berichteten). Netzbetreiber Amprion hat auf die im Anhörungsverfahren eingebrachten Einwendungen und Stellungnahmen reagiert und eine Planänderung im Planfeststellungsverfahren vorgenommen. Doch die Rheinberger Grünen sind damit nicht einverstanden. Diese Änderung betreffe ausschließlich den Verlauf an der Straße Vierbaumer Heide, monieren sie. Das sei an dieser Stelle für einige Häuser in Vierbaum gut, da sie vom alten und neuen Trassenverlauf entlastet werden. Schlecht hingegen sei der Verlauf für die Häuser parallel zum Hohen Weg. „Dort werden die zirka 70 Meter hohen neuen Masten bis an die Grundstücke reichen“, erläutert die Partei. Dabei sei unter Wahrung des vorgeschriebenen Mindestabstands ein alternativer Verlauf möglich.

Außerdem haben die Grünen Sorge vor einer möglichen Einflussnahme der Kiesindustrie auf die Landespolitik. Beim Blick auf die Pläne für den weiteren Trassenverlauf in Richtung Heesenhof zeige sich ein Zusammenhang mit der geplanten Hülskens-Auskiesung und Vereinbarungen mit Eigentümern. Eine langfristige Einflussnahme der Kiesindustrie auf die Landespolitik sei offensichtlich, da die Auskiesungspläne gerade erst öffentlich ausgelegt und noch nicht beschlossen worden seien, so die Grünen. Eine Planänderung im Verlauf der Trasse Spanische Schanzen in Budberg sei leider nicht erfolgt.

 Darüber hinaus kritisieren die Bündnisgrünen deutlich: Obwohl einstimmig von der Rheinberger Politik und Verwaltung gefordert, habe Amprion die Alternativtrasse Richtung Reitplatz nicht in ihre Pläne einbezogen. Das sei im Hinblick auf die dort wohnenden Menschen nicht akzeptabel. Der Schutz der menschlichen Gesundheit sollte hier Vorrang haben vor Mehrkosten (geschätzte Kosten 400.000 von der Gesamtsumme der kalkulierten Baukosten in Höhe von 54 Millionen Euro) für diesen alternativen Verlauf, fordern die Grünen.

 Deshalb weisen die Rheinberger Grünen darauf hin, dass jeder, dessen Belange durch das Vorhaben berührt ist, bis spätestens 22. September bei der Bezirksregierung Düsseldorf, Cecilienallee 2, 40474 Düsseldorf (Anhörungs- und Planfeststellungsbehörde), schriftlich Einwendungen gegen die beantragte Planänderung erheben kann.

(nmb)
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