Logistikzentrum in Rheinberg Gleisanschluss bei Garbe ist möglich

Rheinberg · Eine von der Rudolph Logistik-Gruppe in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie prognostiziert, dass das Lkw-Aufkommen um ein Drittel reduziert werden könnte, wenn Waren mit der Bahn befördert würden.

 Bei Garbe in Rheinberg werden Lkw entladen.

Bei Garbe in Rheinberg werden Lkw entladen.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Als das Garbe-Logistikzentrum an der Alten Landstraße geplant wurde, gab es viel Widerstand gegen ein weiteres Logistikzentrum in Rheinberg, vor allem aus den Reihen der Grünen und der CDU kam Ablehnung. In erster Linie wurde zusätzlicher Lkw-Verkehr abgelehnt. Eine Forderung lautete seinerzeit: Es solle geprüft werden, ob das Areal auch mit einem Gleisanschluss ausgestattet werden könne oder ob Warenein- und -ausgänge zwangsläufig mit Lkw abgewickelt werden müssten. Bereits vor einem Jahr hat die Rudolph Logistik-Gruppe als Mieter der rund 20.000 Quadratmeter großen Hallen, die Garbe gehören, den Betrieb aufgenommen.

Garbe Industrial Real Estate hatte sich vor dem Bau des Logistikzentrums an der Alten Landstraße im Rahmen eines städtebaulichen Vertrags verpflichtet, eine ergebnisoffene Projektstudie zu erstellen. Dabei sollte ein Konzept zur Verlagerung des Gütertransportes auf die nahegelegene Bahnstrecke erarbeitet werden, um eine Reduzierung der durch den Betrieb des Logistikzentrums hervorgerufenen Verkehrsbelastungen zu erreichen. Mitte Juli dieses Jahres wurden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie, die die Ingenieurgruppe für Verkehrswesen und Verkehrsentwicklung (IVV) aus Aachen erarbeitet hat, vorgelegt. Es habe ein persönliches Gespräch mit dem Betreiber des Objekts, der Rudolph Logistik Gruppe, dazu gegeben, so die Stadtverwaltung. Damit habe der Vertragspartner seine Verpflichtung aus dem städtebaulichen Vertrag erfüllt.

Im Ergebnis bleibe festzuhalten, dass es technisch möglich ist, ein Anschlussgleis an das bestehende Anschlussgleis der Kreis Weseler Abfallbetriebe zu errichten. Als einfachste bauliche Lösung wird ein ca. 150 Meter langes Ladegleis mit Containeryard auf der bewachsenen Fläche zwischen dem Anschlussgleis und der Hubert-Underberg-Allee vorgeschlagen.

Gäbe es einen Bahnanschluss, ließe sich das tägliche Lkw-Aufkommen um bis zu 29 Prozent reduzieren, prognostiziert die Untersuchung. Für den Bau eines Gleisanschlusses sowie das Herrichten der erforderlichen Flächen zum Verladen und Abstellen von Containern stehen allerdings geschätzte Baukosten von ca. 1,78 Millionen Euro im Raum. Mit dem Vertreter der Rudolph Logistik Gruppe sei als nächster Schritt vereinbart worden, dass nun Kontakt zu den Betreibern der vorhandenen Gleisinfrastruktur (KWA, DB Netz) und möglichen Eisenbahnverkehrsunternehmen aufgenommen werden soll, um die konkrete Möglichkeit zur Herstellung eines Gleisanschlusses und zum Betrieb von Güterverkehr zu untersuchen.

Der Stadtentwicklungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss sollte das Thema jetzt lediglich zur Kenntnis nehmen, die Grünen pochten jedoch darauf, einen Beschluss zu fassen. Deshalb wird der Punkt in der Ratssitzung noch einmal aufgenommen und diskutiert.

(up)
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