Verkehrssicherheit in Rheinberg Experimentelle Straßenmalerei

Meinung | Rheinberg · Auf der Xantener Straße in Rheinberg müssen die gestrichelten Linien für Radler wieder verschwinden. Doch damit ist die Zeit der Straßenmalerei noch nicht vorbei. An zwei Stellen plant die Stadt jetzt Zebrastreifen. Aber auch die sind nicht unumstritten.

 Die Polizei hält die verwirrenden gestrichelten Linien auf dem Asphalt, die Radfahrer Sicherheit geben soll. für gefährlich. Das sieht auch der Kreis Wesel so. Die Striche müssen daher wieder  verschwinden.

Die Polizei hält die verwirrenden gestrichelten Linien auf dem Asphalt, die Radfahrer Sicherheit geben soll. für gefährlich. Das sieht auch der Kreis Wesel so. Die Striche müssen daher wieder verschwinden.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Die Xantener Straße in Rheinberg bleibt Experimentierfeld für kreative Lösungen im Straßenverkehr. Im Herbst aber sind die Straßenmaler übers Ziel hinausgeschossen. Weil der Gesetzgeber Radlern die Wahl lässt, ob sie den gesonderten Radweg nehmen oder sich die Straße mit Autos und Bussen teilen möchten, haben die Ordnungshüter im Stadthaus eine gestrichelte Linie gezogen. Die soll unerschrockenen Pedalrittern den Weg weisen und ihnen so ein Gefühl von Sicherheit geben.

Was an dieser Stelle damals als „kompletter Unsinn“ klassifiziert worden ist, muss jetzt wieder ausradiert werden. Das hat der Kreis Wesel als Straßenverkehrsbehörde angeordnet. Im Kreishaus teilt man die Auffassung der Polizei, dass die Linien gar die Gefahr erhöhen und trügerisch sind. Auch wenn man den Verdacht hegen kann, dass die übergeordnete Behörde darüber verschnupft sein könnte, damals nicht gehört worden zu sein, ist die Anordnung der Streichung sachlich nachvollziehbar. Die Verantwortlichen im Stadthaus müssen sich daher nun Spott gefallen lassen. Gut gemeint ist hier eben nicht gut gemacht. Doch das werden sie gelassen ertragen. Zumal sich der materielle Schaden in Grenzen hält.

Doch die Zeit der experimentellen Malerei auf grauem Asphalt ist hier noch nicht vorbei. Auch die geplanten Zebrastreifen stoßen bei der Polizei nicht auf ungeteilte Zustimmung. Die sieht keinen Handlungsbedarf. Doch diesmal plant die Stadt in Absprache mit dem Kreis. So kann man davon ausgehen, dass die breiten Querstreifen länger halten – selbst wenn auch Zebrastreifen im Verdacht stehen, Sicherheit zu vermitteln, die nicht zwingend da ist. Aber: Eine gemalte 30 auf den Abschnitten, wo das Limit gilt, wäre sicher wirksam.

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