Hilfsaktionen in Rheinberg Gas und Generatoren für die Ukraine
Rheinberg · Max Eickmann, Pastoralreferent in der St.-Peter-Gemeinde, plant zusammen mit einem Freund einen zweiten Hilfstransport ins Kriegsgebiet. Aber auch für die Rheinberger Tafel wird gesammelt: Lebensmittel und Hygieneartikel.
Der Krieg in der Ukraine war kaum zwei Wochen alt, da hatten Max Eickmann, Pastoralreferent in der katholischen Pfarrgemeinde St. Peter, und zwei Studienfreunde, die ebenfalls im Dienst der katholischen Kirche stehen, schon die Ärmel hochgekrempelt. Die drei Männer hatten einen Hilfstransport nach Warschau organisiert und übergaben Anfang März die Lieferung in der polnischen Hauptstadt an Mittelsleute, die die Spenden dann in die Ukraine brachten. Der Kontakt lief über einen polnischen Priester in Warschau.
Jetzt kommt es zu einer Neuauflage. „Ich plane wieder, zusammen mit meinem Freund und Kollegen Max Dreckmann, einen Hilfstransport Richtung Polen, vielleicht auch in die Ukraine, das machen wir von der Lage vor Ort abhängig“, so Max Eickmann. „Wir wollen diesmal in erster Linie Gaskocher und Generatoren mitnehmen, weil das Dinge sind, die die Menschen wegen der vielen Stromausfälle und der oft kaputten Heizungen im Winter unbedingt brauchen.“ Am 2. Januar soll es losgehen. Wie sie verfahren, wollen Eickmann und Dreckmann an Ort und Stelle entscheiden. „Wir verlassen uns darauf, wie die Leute in Polen die Lage einschätzen, ob sie der Meinung sind, dass man eine Fahrt in die Ukraine vertreten kann oder nicht“, sagen sie.
Von Geldspenden rät Eickmann ab, weil man im Kriegsgebiet die Dinge, die gebraucht werden, nicht kaufen könne. Aus diesem Grunde hat der Pastoralreferent einen Aufruf gestartet. Gaskocher, kleine Gasflaschen oder Gaskartuschen könne man an Sammelpunkten in den Kirchen abstellen. Wer einen funktionstüchtigen Generator zur Verfügung stellen kann, sollte sich bei Max Eickmann unter der Telefonnummer 02843 9015923 melden. Für alle Fälle ist ein Anrufbeantworter eingeschaltet. Auch Decken und Schlafsäcke gegen die Kälte würden die beiden Fahrer mitnehmen, wenn sie im Januar zu ihrer zweitägigen Mission aufbrechen. Bis Warschau sind es rund 1000 Kilometer, bis nach Lemberg (Lwiw) im Westen der Ukraine etwas mehr als 1400. Die beiden fahren mit einem VW-Bulli.
Die katholischen Kirchen St. Peter in der Stadtmitte, St. Anna am Annaberg, St. Mariä Himmelfahrt in Ossenberg, St. Evermarus Borth und St. Marien Budberg sind in der Regel tagsüber geöffnet und zugänglich. Auch in der Kirche St. Nikolaus in Orsoy ist eine Sammelstelle eingerichtet, allerdings nur zum 18-Uhr-Gottesdienst am Samstag.
Die gleichen Sammelstellen in den Kirchen sind auch für einen anderen Zweck eingerichtet. Max Eickmann: „Wir haben dort sogenannte Martinskörbe aufgestellt, in die jeder, der helfen möchte, Spenden für die Rheinberger Tafel legen kann.“ Gefragt sind ausschließlich haltbare Lebensmittel wie Zucker, Mehl, Nudeln, Konserven mit Gemüse oder Fisch oder auch Hygieneartikel wie Seife, Shampoo, Zahnpasta etc.
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen schauen immer wieder in den Kirchen nach, ob etwas abgegeben worden ist und bringen es dann zum Pfarrheim St. Anna, wo die Tafel ihre Zentrale hat. Willkommen sind auch Weihnachtsgeschenke, vornehmlich für Kinder. Max Eickmann: „Das alles soll spätestens am letzten Ausgabetag der Tafel in diesem Jahr verteilt werden.“ Der ist am Dienstag, 20. Dezember. Danach macht das Tafel-Team um Koordinatorin Tanja Braun ein bisschen Pause. Der erste Ausgabe-Termin im neuen Jahr ist der 10. Januar.