Kanalarbeiten an der Gartenstraße in Rheinberg Fünf Monate Baustelle – und nichts passiert

Rheinberg · Am Mehrfamilienhaus Gartenstraße 34 in Rheinberg gibt es seit Oktiober vergangenen Jahres Probleme mit dem Abwasserkanal. Die Bewohner werden ungeduldig, weil die Arbeiten nicht voran gehen. Der Hausverwalter ist zuversichtlich, dass der Schaden bald behoben sein wird.

 Hans Laakmann (li.) und Willi Ricking vor ihren Haus Gartenstraße 34. Das Haus vor ihrer Tür stört sie gewaltig.

Hans Laakmann (li.) und Willi Ricking vor ihren Haus Gartenstraße 34. Das Haus vor ihrer Tür stört sie gewaltig.

Foto: Uwe Plien

Immer wenn Willi Ricking und sein Nachbar Hans Laakman aus ihren Wohnungen kommen und das Mehrfamilienhaus an der Gartenstraße 34 verlassen, stellen sie sich die gleiche Frage: Wie lange noch? Denn seit Monaten schauen sie auf die Baugrube unmittelbar vor ihrer Haustür.

Im Oktober des vergangenen Jahres gab es hier einen Wasserschaden. Die Abwasserleitung war verstopft. Der Hausverwalter wurde eingeschaltet, ein Unternehmen beauftragt. „Das war am 28. Oktober“, erinnert sich Willi Ricking. Der Schaden war schnell ausgemacht: In der Leitung, die in drei Metern Tiefe aus dem Keller des ehemaligen Underberg-Hauses aus den 50er Jahren kam, gab es einen „Sack“. Das heißt: Das Rohr hing durch. Ein bergbaubedingter Schaden, den die RAG inzwischen auch als Verursacher anerkannt hat. Es wurde repariert, das Abwasser fließt wieder ab. Zugekippt wurde die Baugrube noch nicht. Nach wie vor steht ein Bauzaun rund um die Baustelle, auf der Wiese liegt ein großer Lehmhaufen, und man kann tief in die Erde schauen. Ärgerlich finden die Anwohner.

 Die Baugrube liegt seit Monaten unverändert da.

Die Baugrube liegt seit Monaten unverändert da.

Foto: Uwe Plien

Zu den Hintergründen äußert sich der Kamp-Lintforter Hausverwalter Reinhard Meißen, der die Wohnungseigentümergemeinschaft Gartenstraße 30-32-34-36 vertritt. „Mir gefällt es auch nicht, dass sich die Baustelle so lange hinzieht“, sagt Meißen. „Aber es gibt mehrere Beteiligte, und das macht die Sache nicht leichter.“ Hauptgrund für die Verzögerung sei, dass es zunehmend schwerer werde, Unternehmer und Handwerksbetriebe zu finden. Neben dem Bauunternehmen, das auch noch mit einem Subunternehmen arbeite, und dem Betrieb, der die TV-Kanaluntersuchung durchführe, sei auch das Bergbauunternehmen RAG involviert.

Es bestehe die Vermutung, dass auch die Verbindungsleitung zwischen dem Hauptsammler in der Straße und dem Hausanschluss Schäden aufweise. Es sei zu befürchten, dass das Rohr auch dort abgesackt sei. Meißen: „Dann steht Wasser in der Leitung und die TV-Kanaluntersuchung ist kaum durchzuführen. Und dann muss ich wieder einen Termin mit dem komplett ausgebuchten Bauunternehmen hinbekommen. Denn bis zur Straße, wo der Hauptkanal liegt, sind es rund zwölf Meter. Das muss ja alles aufgemacht werden.“ Die RAG will zunächst prüfen, ob der Schaden auf Bergsenkungen zurückzuführen ist und sie sich deswegen an den Kosten beteiligen muss.

Der Schadensbericht liege jetzt bei der RAG. Er hoffe, dass die Freigabe bald komme, so der Hausverwalter. Dann könne weitergearbeitet werden. Reinhard Meißen: „Ich bin zuversichtlich, dass es jetzt nicht mehr so lange dauert.“ Es handelt sich an der Gartenstraße um eine komplett private Maßnahme. Die Stadt Rheinberg ist außen vor.

Unterdessen haben Willi Ricking und Hans Laakmann längst die Nase voll von dem Loch vor ihrer Haustür. „Es wird höchste Zeit, dass was passiert“, sagen sie.

(up)
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