Rheinberger Bruderschaft feiert Jubiläum Friedhelm Timp ist der neue Kaiser der Borther Schützen
Rheinberg-Borth · Der Ehrenkassierer der St.-Evermarus-Schützenbruderschaft hat sich beim Kaiserschießen gegen 26 andere ehemalige Könige durchgesetzt. Eine besondere Ehre, denn die Bruderschaft feiert ihr 300-jähriges Bestehen.
Die St.-Evermarus-Schützenbruderschaft Borth kommt im Jahr ihres Doppeljubiläums aus dem Feiern nicht heraus. 300 Jahre Bruderschaft und 100 Jahre St.-Sebastianus-Bezirksverband Moers bestimmen den Rahmen. Am Samstag traten beim Kaiserschießen ehemalige Könige an. Der Festplatz füllte sich gut. Sommerliche Temperaturen sorgten bereits im Vorfeld für gute Laune. Der Kaiservogel, den Axel Dormann gebaut hatte, gab sich anfänglich kompakt, musste allerdings dann Federn lassen und war zum Ende des Wettbewerbs mit der Armbrust ziemlich gerupft. „Viel Spaß damit“, hieß es daher unter den Teilnehmern.
Die Aspiranten um die Kaiserwürde mussten ihre Schießstrategie umstellen. „Von außen nach innen“, lautete die Taktik. „27 ehemalige König sind angetreten“, freute sich Brudermeister Martin Kleintges-Topoll. Seit 1999 wird im fünf-Jahres-Rhythmus ein Kaiserschießen veranstaltet und hat sich als Veranstaltung etabliert. Auch Markus Meyer, König von 2005, trat am Samstag an. Erinnerungen an sein Königsjahr wie den Schießwettbewerb wurden wach. Die St.-Evermarus-Schützenbruderschaft, die Pflege von Brauchtum und Tradition, sind für ihn selbstverständlich. „Ich erinnere mich noch gut an 2005. Für mich war es ein Erlebnis“, meinte Markus Meyer. Anspannung und Ansporn zugleich waren für ihn beim Kaiserschießen geblieben .„Es kommt auf den richtigen Moment und das besagte Quäntchen Glück an.“ Auch Helmut Schaaf stellte sich dem Ringen um die Kaiserwürde. 2002 hatte er den Vogel von der Stange geholt. „Ich war damals der erste Gastwirt im Ort, der König wurde“, sagte er rückblickend. Es sei eine Ehre für ihn, jetzt am Kaiserschießen im Kreis der ehemaligen Majestäten teilzunehmen. „Und natürlich spielt auch der Ehrgeiz eine Rolle. Jeder möchte Kaiser werden“, so Helmut Schaaf. Der bislang letzte Kaiser war 2019 Otto Baumann, König von 1983.
Auch Friedhelm Timp gehörte zu den Kaiser-Aspiranten. 1995 war er König in Borth. Das Jubiläumsfest ist für ihn ein besonderes Anliegen. Er war bei der Schützenbruderschaft langjähriger Kassierer und trägt mittlerweile den Titel ‚Ehrenkassierer‘. Als Kirmesfan von Kindesbeinen an pflegt er die besten Kontakte zur Schausteller-Zunft und ist in Borth Platzmeister. Ihm geht es darum, dass die Borther mit verschiedenen Fahrgeschäften wie Autoscooter oder Kinderkarussell, Schießbuden und Kinderbelustigung wie Entenangeln oder Losverkauf eine schöne Kirmes erleben. „Ich habe Spaß daran und nutze meine guten Kontakte zu den Schaustellern“, erklärte er. Groß sei daher seine Freude, dass vor allem hiesige Schausteller in Borth für Kirmesvergnügen sorgen, meinte er.
Das Glück war ihm am Samstag hold. Mit dem 176. Schuss entschied Friedhelm Timp den Wettbewerb für sich und bleibt nun fünf Jahre der Kaiser von Borth. Das Festprogramm in Borth geht unterdessen weiter. Am Sonntag fand das Preis- und Vogelschießen statt und ermittelte den Jubiläumskönig. (Bericht folgt). Der Krönungsball findet am Dienstag statt.
Borth bleibt mit den Feierlichkeiten des Bezirksbundesfestes im Feiermodus, wie Brudermeister Martin Kleintges-Topoll erklärte. Grund genug, Dank in den eigenen Reihen auszusprechen, so an denjenigen, die sich um den Ausschank und die Cafeteria kümmern. Dank geht auch an Michael Zajuntz, der seit Jahrzehnten auf dem Platz für das leibliche Wohl sorgt. „Unser Zelt bleibt auf dem Platz stehen. Am 26. Oktober feiern wir dort unser Borther Oktoberfest“, so der Brudermeister.