Kommentar zum Schulstreit Friedensgespräch als Chance

Rheinberg · Es gibt Streit zwischen Bürgermeister Dietmar Heyde und dem Leiter des Amplonius-Gymnasiums, Marcus Padtberg. Der sollte bald beigelegt werden.

Der Erweiterungsbau soll zwischen dem Altbau des Gymnasiums und dem ehemaligen Konvikt entstehen.

Der Erweiterungsbau soll zwischen dem Altbau des Gymnasiums und dem ehemaligen Konvikt entstehen.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Streit fängt meistens mit Kommunikationsproblemen an. In dieser Woche erlebten die Rheinberger, wie sich der Leiter des Amplonius-Gymnasiums, Marcus Padtberg, und Bürgermeister Dietmar Heyde ordentlich in die Haare gerieten. Einen solchen Schlagabtausch zwischen zwei ansonsten besonnen auftretenden Männern hat man in der Form und Schärfe lange nicht erlebt.

Nun war der Anlass kein unbedeutender. Die Stadt hat mitgeteilt, dass sie den geplanten Erweiterungsbau für das Gymnasium um mindestens ein Jahr zurückstellt, weil beispielsweise Wohnraum für Flüchtlinge geschaffen werden muss (eine Pflichtaufgabe) und das Personal im Stadthaus nicht alles gleichzeitig schaffen kann. Für die Schule sind zusätzliche Räume aber enorm wichtig, spätestens ab dem Schuljahr 2025/2026 wird es wegen der Rückkehr des Gymnasiums zum G9-System (neun statt acht Jahre bis zum Abitur und entsprechend mehr Schüler) eng. Beide Seiten, Stadt und Schule, stecken also in ihren Sachzwängen fest.

Nun sollte man der Stadt nicht ernsthaft vorwerfen, dass sie sich nicht genügend um eine gute Bildungslandschaft in Rheinberg kümmere. Auf der anderen Seite wären Bürgermeister oder auch der Technische Beigeordnete als Chef der städtischen Bauverwaltung gut beraten gewesen, dem Schulleiter persönlich die Dinge zu erklären, was offensichtlich nicht erfolgt ist.

Das zeigt wieder einmal: Meistens liegt es an der Kommunikation, wenn es im Karton rappelt. Dass es Streit gibt, muss aber kein Beinbruch sein, wenn er wieder beigelegt wird. Die Gelegenheit dazu besteht: In der nächsten Woche gibt es eine Art „Friedensgespräch.“ Die Beteiligten sollten diese Chance im Sinne der Sache und ihrer Bedeutung für die Stadt nicht verstreichen lassen.

Uwe
   Plien

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