Rheinberg Emilie-von-Loe-Straße wird zum Übungsgebiet

Rheinberg · Mit einem Test machte der Löschzug Pelden auf seine freiwilligen Arbeit aufmerksam. Viele Anwohner zollten ihren Respekt.

 Viele Anwohner schauten der Löschgruppe Pelden interessiert bei ihrer Übung zur technischen Hilfeleistung zu. Danach gabs Gegrilltes.

Viele Anwohner schauten der Löschgruppe Pelden interessiert bei ihrer Übung zur technischen Hilfeleistung zu. Danach gabs Gegrilltes.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Laute Sirenen ertönen am Samstagnachmittag um kurz vor 16 Uhr rund um das Neubaugebiet an der Emilie-von Loe-Straße in Budberg. Drei Fahrzeuge der Löschgruppe Pelden der Freiwilligen Feuerwehr Rheinberg fahren in eine kleine Seitenstraße, wo ein altes Autowrack steht. 21 Feuerwehrmänner steigen aus den Einsatzfahrzeugen aus und beginnen, die notwendige Ausrüstung aus den Wagen zu holen.

Nach und nach kommen immer mehr Anwohner zusammen, wollen erfahren, was denn vor sich geht. Rund 80 sind es letztlich. Doch in diesem Fall dürfen sie so nah dem Geschehen folgen. Denn es handelt sich lediglich um eine Übung. „Wir haben vorher Flyer verteilt, dass wir eine Übung machen. Aber wir haben im Vorfeld nicht gesagt, wo genau“, erklärte der stellvertretende Löschgruppenführer Matthias Bartetzky, der die Übung auch kommentierte und erklärte, den Überraschungseffekt, der die realen Bedingungen eines Einsatzes simulieren sollte. „Die Idee ist, zu vermitteln, was wir tun und dass das hier eine reine Freiwilligen-Feuerwehr ist“, sagte Bartetzky.

Präsentiert und geübt wurde eine fachgerechte, technische Rettung eines Patienten aus einem Unfallfahrzeug. Aus dem Publikum wurde ein Freiwilliger gesucht, der sich als „Eingeklemmter“ vom Löschzug aus dem Wagen befreien würde. Und dann begannen die Helfer, den Wagen aufzuschneiden. Dazu wurden diverse Rettungsgeräte wie hydraulischer Spreizer, eine Schere und eine elektrische Säbelsäge benutzt. „Die arbeitet wie ein Fuchsschwanz und arbeitet sich schnell durch härteres Material“, erklärte Bartetzky. Nach und nach arbeiteten sich die Feuerwehrmänner an der Windschutzscheibe durch die A-Säule und die Scheibe, später mit den Scheren durch die B-Säule und nahmen zum Schluss das komplette Dach vom Fahrzeug.

Danach konnten sich die Anwohner die Geräte und Fahrzeuge ansehen, gezielt Fragen stellen, kostenlos Getränke und Leckeres vom Grill zu sich nehmen und sich auch miteinander austauschen. Auch für die Kinder war eine Spielstation vorbereitet. Die „Schaulustigen“ waren von der Aktion der Löschgruppe Pelden beeindruckt. „Wie viele da mithelfen müssen, um das koordiniert und reibungslos über die Bühne zu kriegen“, sagte Jennifer Bortsch, die alles mit ihrem Lebensgefährten und ihrer Mutter verfolgt hatte, ihren „Respekt vor dem, was die machen.“ Denn schließlich „muss das ja auch aushalten können, wenn eine blutüberströmte Person in so einem Fahrzeug sitzt – und das machen sie freiwillig und unentgeltlich.“ Auch die längjährige Anwohnerin Wilma Giesen dankte den Einsatzkräften: „Man hat immer ein sicheres Gefühl.“ Und auch Roswitha Spitzley fand die Aktion der Wehrkräfte gelungen: „Das war sehr interessant und spannend für die Kinder. Einer fragte direkt: Wie kann ich Feuerwehrmann werden?" Man sehe, dass man durch solche Übungen “Menschen für diese Arbeit sensibilisieren und klar machen kann, dass jeder sich engagieren kann.“

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