Europaschule in Rheinberg Wetteifern nach Noten macht Spaß
Rheinberg · Heiteres Musik-Raten beim WDR-Battle war eine höchst unterhaltsame wie lehrreiche Unterrichtseinheit für insgesamt 160 Schülerinnen und Schüler an der Rheinberger Europaschule. Das Lied „Die Insel mit zwei Bergen“ kannten alle.
Die Titelmelodie aus der Film-Reihe Harry Potter, komponiert von John Williams, erkannten die Sechst- und Siebtklässler der Europaschule sofort, als diese vom Streichquintett des WDR-Funkhausorchesters gespielt wurde, begleitet von einem Schlagzeuger. Die zweite Titelmelodie, die aus der Feder von Monty Norman stammt, konnten dagegen nur einige Schüler dem Filmklassiker James Bond zuordnen, auch wenn alle mucksmäuschenstill den Musikern lauschten.
Die dritte Melodie, die von Hermann Amann geschrieben worden ist, erkannten wieder fast alle Schüler: das Lied „Eine Insel mit zwei Bergen“ aus der Augsburger Puppenkiste. Es war der Sound zum Marionettenfilm „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“. Die Melodie der Netflix-Serie „Game of Thrones“ schließlich, die von Ramin Djawadi komponiert wurde, verwechselten die meisten mit der Melodie der Filme „Pirates of the Caribbean“.
In der ersten Runde beim „WDR-Musik-Battle“ waren 80 Sechst- und Siebtklässler dabei, in der zweiten Challenge-Runde noch mal so viele Siebtklässler, die jeweils in zwei Gruppen gegeneinander antraten. Dieser Musik-Battle, ein kostenloses Angebot der WDR-Klangkiste, war zunächst an der Maria-Montessori-Gesamtschule in Krefeld-Inrath gestartet worden, um über das Rheingymnasium in Köln-Mülheim und eine weitere Schule in der Dom-Metropole schließlich die Europaschule in Rheinberg zu erreichen.
Der Wettkampf gleicht einer Quiz-Show, die von Federico Bresciani moderiert und Juliane Fehn assistiert wird. Zunächst wärmen sich die Schüler auf, indem sie vier Titelmelodien erkennen sollen. Die Komponisten müssen sie nicht kennen. In der ersten Disziplin wird diese Melodie vom Streichquintett mit Schlagzeuger rückwärts gespielt. Da hilft beim Entschlüsseln ein gutes Taktgefühl. Die Europaschülerinnen und -schüler, jeweils 40 im Team, beraten sich zunächst, dann trägt einer oder eine von ihnen das Ergebnis vor. Das stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und begeistert für Musik, wie in Rheinberg deutlich zu spüren war.
In der zweiten Disziplin mussten die Schülerinnen und Schüler der Europaschule aktuelle Popsongs erkennen, wie „Lose Control“ von Zoe Wees und „I See Fire“ von Ed Sheeran, „Bad Guy“ von Billie Eilsh und „Blinding Lights“ von The Weeknd. Nächste Aufgabe war es, Standbilder darzustellen, die zu den Musicals „Aladin“ und „König der Löwen“ passen.
Danach spielte das Ensemble mehrere Popsongs, und eine Schülerin oder ein Schüler versuchte, auf einem Balanceboard einen der Songs so nachzuspielen, dass er von den anderen in der Gruppe erkannt werden sollte – möglichst, bevor sie oder er das Gleichgewicht verliert. In der fünften Disziplin stellte eine Schülerin oder ein Schüler möglichst viele Notenständer auf, so lange das Ensemble spielt. Da die Europaschule nur wenige Notenständer hat, wurde am Freitag diese Aufgabe kurzerhand durch einen Malwettbewerb ersetzt.
„Solche Angebote machen eine lebendige Schule aus“, freute sich Schulleiter Martin Reichert, der in Runde eins zugeschaut hat: „Kulturelle Veranstaltungen sind für die Schülerschaft wichtig, wie das Musical ,Endlich Elbphilharmonie‘ vorigen Herbst und das Theaterprojekt im Frühjahr gezeigt haben.“