Hoffen auf Hilfe vom Kreis Ärger über Krähen in Borth hält an

Rheinberg · Anwohner am Spielplatz am Weidenweg warten auf Hilfe aus dem Weseler Kreishaus. Sie empfinden die Last durch die vielen Krähen als unerträglich.

 In den Bäumen am Spielplatz wird an der Zahl der Nester deutlich, dass die Krähen den Ort schätzen – zum Unmut der Anwohner.

In den Bäumen am Spielplatz wird an der Zahl der Nester deutlich, dass die Krähen den Ort schätzen – zum Unmut der Anwohner.

Foto: Armin Fischer ( arfi )

Für Borther Bürger geht das ohrenbetäubende Spektakel in die nächste Saison. Wieder hat sich eine Krähenkolonie in den Bäumen am Weidenweg rund um den Spielplatz niedergelassen. „So viele wie jetzt waren es noch nie“, sagt Sabine Janett. Bei 30 Nestern habe sie aufgehört zu zählen. Mit ihrem durchdringenden Gekrächze und den Hinterlassenschaften rauben die geschützten Vögel den Anwohnern die Nerven. „Bislang ist offensichtlich nichts unternommen worden, um die gefiederten Quälgeister zu vergrämen“, so Janett.

Dabei hätte die Stadt bereits 2020 einen entsprechenden Antrag an die Untere Naturschutzbehörde Kreis Wesel zur Befreiung von den Bestimmungen des Artenschutzes gestellt. Nichts sei passiert. Eine abschließende Entscheidung der Unteren Naturschutzbehörde über den Antrag sei noch nicht erfolgt, bestätigt Eva Richard, Pressesprecherin beim Kreis Wesel.

Das ärgert auch Andrea Bollig, die mit ihrem Mann ebenfalls am Spielplatz wohnt. Das Problem mit den Saatkrähen sei die eine Sache. Die andere sei, dass sie nicht das Gefühl habe, dass sich irgendeiner von Stadt- oder Kreisverwaltung zuständig fühle. „Es ist noch niemand hier gewesen, hat sich das angeschaut und Lösungen vorgeschlagen“,ärgert sich die Bortherin.

 Sabine Janett wird durch die Krähen im Sommer um ihren Schlaf gebracht.

Sabine Janett wird durch die Krähen im Sommer um ihren Schlaf gebracht.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Um den Sommer und das damit verbundene Gartenerlebnis erträglich zu machen, hat Sabine Janett in eine Terrassenüberdachung investiert. „So können wir wenigstens draußen sitzen, ohne dass der Krähen-Kot auf uns oder dem Tisch landet“, sagt sie. Der Lärm aber bleibe. Sie habe von Nachbarn gehört, die im eigenen Haus umgezogen seien. Sie hätten das Schlafzimmer verlegt, um halbwegs ruhig schlafen zu können. Ein Kunststück, wenn morgens um 4 Uhr die Krähen „angehen“, wie Andrea Bollig sagt. Spätestens dann sei für sie oder ihren Mann der Zeitpunkt gekommen, das Fenster zu schließen. „Es ist, als säßen die Krähen auf dem Nachttisch“, beschreibt Bollig die Geräuschkulisse.

Diese Gartensaison ist für die Anwohner rund um die Spielplatz gelaufen. Sie hoffen aufs nächste Jahr. „Hauptsache ist, es passiert endlich etwas“, so die beiden Frauen.

(nmb)
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