Ausstellung in Rheinberg Wieder ein Alltagsmensch zerstört

Rheinberg · Ein 17-jähriger Jugendlicher aus Rheinberg soll die Betonfigur am Pulverturm am Freitagabend umgeworfen haben. Sie ist in der Mitte durchgebrochen. Bereits im Juli waren fünf der lebensgroßen Figuren im Stadtpark zerschlagen worden.

 Am Samstag lag die Figur noch auf der Wiese am Pulverturm, mit Flatterband abgesperrt.

Am Samstag lag die Figur noch auf der Wiese am Pulverturm, mit Flatterband abgesperrt.

Foto: Uwe Plien

In Rheinberg ist schon wieder ein „Alltagsmensch“ aus der Ausstellung der Künstlerin Christel Lechner zerstört worden. Diesmal traf es die lebensgroße Betonfigur, die am Pulverturm aufgestellt war. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, gab es am Freitagabend gegen 20.30 Uhr Hinweise darauf, dass es auf der Grünfläche an der Alten Rheinstraße zu einer Sachbeschädigung gekommen war. Die Polizei entdeckte den Alltagsmenschen, mit dem Rücken auf dem Boden liegend. Die Figur war in der Mitte komplett durchgebrochen.

Es handelt es sich um die Figur, die das Deckblatt des Flyers zur Ausstellung ziert. Weil sich Zeugen an die Polizei wandten, konnte ein 17-jähriger Jugendlicher aus Rheinberg als Tatverdächtiger ermittelt werden. Am Samstag lag die Figur noch an Ort und Stelle, sie war mit Flatterband abgesperrt. Die Ermittlungen dauern an. Die Polizei in Rheinberg bittet um weitere Hinweise unter der Telefonnummer 02843 92760.

Rheinberg war bereits weit über die Stadtgrenzen hinaus in die Schlagzeilen geraten, als bereits in der Nacht vor der Eröffnung der Alltagsmenschen-Ausstellung am 9. Juli fünf der 32 lebensgroße Betonfiguren im Stadtpark an der Bahnhofstraße mit roher Gewalt zerstört worden waren. Die Figuren standen rund um das Hegerbecken (Schwimmer, Berliner Paar) und am Spanischen Vallan (Mann mit Fernglas). Einige wurden ins Wasser geworfen, andere einfach umgeschmissen, so dass sie zerbrachen. Wieder anderen wurden die Köpfe abgetrennt.

Auch in Moers, wo Christel Lechner parallel ebenfalls eine Reihe ihrer Alltagsmenschen auf- und ausgestellt hat, gab es Zerstörungen und Beschädigungen, einige Figuren sind etwa mit Farbe beschmiert worden. Ein Täter konnte dort gefasst werden.

Die Empörung über die Zerstörungen war insbesondere in Rheinberg so groß, dass sich eine grundsätzliche Debatte um Vandalismus in der Stadt entspannte. Die Polizei setzte eine Ermittlungsgruppe ein, die schnell einen ersten Erfolg meldete: Zwei 16-jährige Rheinberger haben offenbar zugegeben, eine der Figur im Stadtpark zerstört zu haben. Die Polizei suchte danach weitere Jugendliche, die verdächtigt wurden, die vier anderen Skulpturen zerschlagen zu haben.

Das Stadtmarketing, das die Ausstellung mit großem Aufwand und enormem ehrenamtlichem Engagement möglich gemacht hatte, setzte 5000 Euro Belohnung aus. Die Alltagsmenschen bleiben noch bis zum 8. November in Rheinberg stehen, in diesem Monat bietet das Stadtmarketing noch mehrere Führungen zu den Figuren an.

 Wieder wurde ein Alltagsmensch zerstört, diesmal am Pulverturm. Am Samstag lag die Figur noch auf der Wiese mit Flatterband abgesperrt.

Wieder wurde ein Alltagsmensch zerstört, diesmal am Pulverturm. Am Samstag lag die Figur noch auf der Wiese mit Flatterband abgesperrt.

Foto: Uwe Plien

Die Termine: Samstag, 10. Oktober, 17 Uhr; Sonntag, 11. Oktober, 15 Uhr; Samstag, 17. Oktober, 17 Uhr; Sonntag, 18. Oktober, 15 Uhr; Samstag, 24. Oktober, 17 Uhr; Sonntag, 25. Oktober, 15 Uhr, und Samstag, 31. Oktober, 17 Uhr. Anmeldungen bitte unter 0178 6943871 oder Edeltraud.Hackstein@t-online.de

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