Rheinberger Innenstadt Durchfahrt sperren und die Wälle unter die Lupe nehmen

Meinung | Rheinberg · In der Diskussion um die geplante Sperrung der Durchfahrt von Holz- und Fischmarkt muss bald eine Entscheidung fallen. Sonst verspielen Politik und Verwaltung Vertrauen.

Die Durchfahrt Holz- und Fischmarkt sollte gesperrt werden.

Die Durchfahrt Holz- und Fischmarkt sollte gesperrt werden.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll“ – dieser Kalenderspruch passt zur Diskussion um die ewig diskutierte Sperrung der Durchfahrt von Holz- und Fischmarkt in der Rheinberger Innenstadt.

Wie auch immer man dazu steht: Wichtig ist, dass endlich eine Entscheidung gefällt wird und die Diskussion nicht immer wieder von vorne los geht. Ja oder Nein, aber bitte kein Vielleicht oder ein „Ja, aber“. Sonst wird das verständnislose Kopfschütteln der Rheinberger zunehmen, und Politik und Verwaltung verspielen Vertrauen. Die Sperrung sollte beschlossen werden. Und nach einem Jahr muss klipp und klar bilanziert werden.

Was würde sich ändern? Wer Eisdiele, Scheffel, Fischmarkt-Hotel und bald vielleicht auch ein Café im Alten Rathaus besucht, kann den Aufenthalt ohne Abgase und Krach genießen. Autofahrer, die mitten durch die Stadt fahren, sind meist nicht die, die dort auch einkaufen oder was zu erledigen haben. Wer ein Buch bei Schiffer, eine Brille bei Schubert oder Schuhe bei Tervooren kaufen möchte, wer ins Stadthaus oder zum Arzt muss und aufs Auto angewiesen ist, nähert sich der City über Kamper Straße, Beguinenstraße, über die Wälle oder auf der anderen Seite über Goldstraße und Kattewall. Wer über Rheinstraße oder Orsoyer Straße fährt, muss in aller Regel in Seitenstraßen abbiegen, ehe er Holz- und Fischmarkt erreicht, wenn er einen Parkplatz finden will.

Wer sich das hässliche, auf Dauer teure Pflaster-Desaster anschaut, kann nur zu dem Schluss kommen, dass die Busse aus der Innenstadt raus müssen. Womit wir beim Kern-Problem wären: Durch die historisch bedingt nur punktuell zu verändernde innenstädtische Struktur Rheinbergs muss klar definiert sein, wohin der Verkehre geleitet wird. Kattewall, Alte Rhein- und Goldstraße, alles enge kleine Straßen, können keine zusätzlichen Autos aufnehmen. Das Gros des Verkehrs, auch Busse, muss also auf die Wälle. Weil es aber auch dort eng ist, wird man darüber nachdenken müssen, ob man – zumindest am Innenwall – das Parken einschränkt oder verbietet, um Platz zu gewinnen. Klar ist: Egal, wie sich Politik und Verwaltung entscheiden, irgendwem treten sie immer auf die Füße.

Ihre Meinung? Schreiben Sie mir! uwe.plien@rheinische-post.de

(up)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort