Rheinberg DLB für Bio- und Sperrmüll dicht

Rheinberg · Wegen chaotischer Zustände auf dem DLB-Betriebshof: Rheinberger sollen bald zum Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof nach Kamp-Lintfort fahren.

 Vorteil bei der Anlieferung an Asdonkshof: Großzügigere Öffnungszeiten und Annahme aller Abfallarten.

Vorteil bei der Anlieferung an Asdonkshof: Großzügigere Öffnungszeiten und Annahme aller Abfallarten.

Foto: Evers/Gottfried Evers

Rheinberger können vom neuen Jahr an ihren Grünschnitt und Sperrmüll nicht mehr beim Dienstleistungsbetrieb (DLB) los werden, sondern müssen damit ein paar Kilometer weiter zum Abfallentsorgungszentrum (AEZ) fahren. Der Weg wird zwar länger, die Gebühren aber bleiben gleich. Der Betriebsausschuss hat am Mittwochabend mehrheitlich empfohlen, die Abfallsatzung entsprechend zu ändern. Einzig die fünf Vertreter der SPD stimmten gegen den Vorschlag der Betriebsleitung.

Die Genossen hatten sich weder durch Argumente der anderen Fraktionen noch von DLB-Chefin Rosemarie Kaltenbach bewegen lassen, die dem Ausschuss die Pistole auf die Brust gesetzt hatte. Sie beschrieb die Situation bei der Anlieferung – es gibt parallel weiter ein Holsystem – als chaotisch bis gefährlich. Daher sei sie als Dienstherrin zum Schutz ihrer Mitarbeiter verpflichtet zu reagieren.

Der Verkehr auf dem engen Betriebshof sei zu Stoßzeiten am Samstag extrem problematisch. Die beiden Mitarbeiter an ihren psychischen Grenzen. Beschimpfungen und Beleidigungen seien an der Tagesordnung. Ihr selbst sei mal ein Autofahrer fast über die Füße gefahren, berichtete sie. Leute für den Job zu motivieren, sei inzwischen nahezu unmöglich.

Entweder das DLB-Hof werde entsprechend umgebaut und mehr Personal eingesetzt (Mehrkosten: einmalig 45.000, laufend 73.000 Euro) oder aber man mute den Bürgern „knapp vier Kilometer“ Mehr-Weg zum AEZ in Kamp-Lintfort zu. Der biete großzügigere Öffnungszeiten und nehme alle Abfallarten an. Man sei dort bereit, die Abfälle zu Rheinberger Konditionen anzunehmen: Sperrmüll gratis, Grünschnitt drei Euro. „Wir müssen eine Lösung finden“, so Kaltenbach. Ihre Überzeugungsarbeit in der Sitzungspause fruchtete bei den Genossen nicht.

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