Konzert mit Sängerin Shanai Die Genossenschaft tanzt im Adler

Rheinberg · Noch-Eigentümer Ernst Barten ist froh, dass es weitergeht mit dem Kulturlokal. Am Samstag wird dort mit Grünkohl und Musik von Sängerin Shanai gefeiert. Bis dahin dürfte die Genossenschaft eingetragen sein.

 Ernst Barten vor dem Schwarzen Adler. Er ist froh, dass die Genossenschaft sein Lokal übernimmt und weiterführt.

Ernst Barten vor dem Schwarzen Adler. Er ist froh, dass die Genossenschaft sein Lokal übernimmt und weiterführt.

Foto: JA/Fischer, Armin (arfi)

Die gute Nachricht könnte noch in dieser Woche ins Haus flattern. „Ich rechne jeden Tag damit, dass wir Bescheid bekommen, dass wir eine eingetragene Genossenschaft sind“, sagt Fritz Wagener, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft Schwarzer Adler Vierbaum. Das wäre ein Grund mehr, am Samstag ausgiebig zu feiern.

Gefeiert wird in jedem Fall. Der erste Adler-Tanz der neuen Genossenschaft am Samstag, 23. November, 19 Uhr (Einlass: 18 Uhr) bietet eine schöne Gelegenheit, auf die bisher höchst erfolgreich verlaufende Mission „Rettet den Adler“ anzustoßen. Denn in den vergangenen Wochen ist eine Menge passiert. In der Gründungsversammlung wurden Aufsichtsrat und Vorstand bestimmt, die Gründung der Genossenschaft wurde vorbereitet und beantragt, Geschäftsführer für Kneipe und Küche wurden gefunden und verpflichtet, das Adler-Gebäude begutachtet und die Verkaufsgespräche mit Eigentümer Ernst Barten zur beiderseitigen Zufriedenheit geführt. Weil sich inzwischen auch schon 240 Genossen gefunden haben, die beigetreten sind und sich Anteile von jeweils 1000 Euro gesichert haben, steht auch die Finanzierung, und alles deutet darauf hin, dass die Übergabe zum 2. Januar 2020 gelingen wird.

 Die Sängerin Shanai tritt am Samstag im Adler auf.

Die Sängerin Shanai tritt am Samstag im Adler auf.

Foto: Veranstalter

Auch am Kulturprogramm wird schon gebastelt. Das soll künftig noch mehr bieten als Blues, Kabarett/Comedy und Ausstellungen. Um das zu dokumentieren, hat die Genossenschaft für die Party am Samstag die Sängerin Shanai eingeladen, die von einem Keyboarder begleitet wird und durch den Abend führt. Schlager, Pop, Charts – sie kommt mit einem vielseitigen Programm nach Vierbaum.

Unterdessen macht Barten, Eigentümer und „Schöpfer“ des Kuturlokals an der Baerler Straße 96, einen entspannten Eindruck. „Ich bin sehr froh über die Entwicklung“, sagt der 70-Jährige, der der Gastronomie aus Altersgründen auf Wiedersehen sagt. „Es ist schön, dass es weitergeht. Es war mein Wunschgedanke, dass sich jemand findet, der Kneipe und Kulturbetrieb weiterführt. Dass das jetzt klappt, ist einfach wunderbar.“

Wobei Barten und der harte Kern des 1987 gegründeten Vereins Kulturinitiative Schwarzer Adler, Luise Theile und Norbert Henn, die Kulturarbeit erst einmal weiterführen. „Auf unbestimmte Zeit“, wie Barten unterstreicht. Die Genossenschaft kann schließlich nicht alles auf einmal stemmen. Und die Live-Acts sind nun mal das Salz in der Adler-Suppe. Dafür kennt man den Laden, dafür kommen Gäste teils von weit her angereist. Manchmal mit dem Auto aus Paris, manchmal mit dem Flieger aus Schottland, und manchmal sind auch Prominente darunter. So standen vor einigen Jahren mal die beiden Blues-Brothers-Musiker Steve Cropper und Donald „Duck“ Dunn im Publikum. Und erst am vergangenen Freitag Helge Schneider.

„Wir würden uns natürlich freuen, wenn noch weitere Mitstreiter für die Kulturinitiative hinzukämen“, sagt Barten, der besser als viele andere weiß: Es heißt nicht umsonst Kulturarbeit. „Kultur macht viel Arbeit“, so der künftige Teilzeit-Ruheständler. Künstler finden, Verträge schließen, Werbung und Pressearbeit, Eintrittskarten drucken lassen, Stühle rücken, den Backstagebereich herrichten, die Künstler empfangen, die Technik – das alles gehört dazu. „Ich mache das weiter, so lange ich noch Spaß daran habe“, so Barten. „Bis Mai haben wir schon wieder Künstler verpflichtet.“

Das ist doch ein Wort, das kann man Einsatz nennen. Darauf sollten die Adler-Genossen am Samstag mit Barten anprosten.

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