Rheinberg Eine Familie, die das Handwerk pflegt

RHEINBERG · Gleich drei Generationen im Hause Geerkens aus Rheinberg arbeiten für das Heizung-Sanitär-Handwerk. Seinen Diamantenen Meisterbrief erhielt am Wochenende Seniorchef Heinz Geerkens.

 Die Handwerksfamilie Geerkens: Nele (v.l.), Nicole, Noah, Norbert und Heinrich Geerkens. Zugegen war auch Obermeister Norbert Borgmann. Er verlieh Heinrich Geerkens den Diamantenen Meisterbrief.

Die Handwerksfamilie Geerkens: Nele (v.l.), Nicole, Noah, Norbert und Heinrich Geerkens. Zugegen war auch Obermeister Norbert Borgmann. Er verlieh Heinrich Geerkens den Diamantenen Meisterbrief.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Als Überraschung hatte Familie Geerkens die kleine Betriebsfeier auf dem Rheinberger Firmengelände an der Bahnhofstraße geplant. Verschiedene Anlässe sollten gebührend gefeiert werden. Dazu kam Norbert Borgmann, Obermeister Innung Sanitär-Heizung-Klima im Kreis Wesel, um an den Seniorchef, Heinz Geerkens, den Diamantenen Meisterbrief zu verleihen. 60 Jahre nach der Ablegung der Meisterprüfung wurde Heinz Geerkens diese Ehre zuteil. „Eine wirklich seltene Auszeichnung, die ich vornehme“, so Borgmann bei der Übergabe.

Heinz Geerkens kam dann auf die Handwerkstradition in der Familie zu sprechen. „Mein Vater Hubert legte den Grundstein nach dem Krieg 1948“, erzählt Geerkens. Im Oktober 1947 hatte Hubert Geerkens die Meisterprüfung im Klempner- und Installateur-Handwerk in Düsseldorf abgelegt. Heinz Geerkens folgte dem Vater ins Handwerk und erlebte das Wirtschaftswunder der Bundesrepublik. „Ich bin nach Stuttgart zur Meisterschule gegangen“, so Geerkens. Im Juli 1958 folgte dort die Prüfung zum Zentral- und Lüftungsbauer, die Meisterprüfung zum Gas- und Wasserinstallateur im September 1965 in Konstanz. Vier Jahre später übernahm er den väterlichen Betrieb, in dem er bereits seit 1951 arbeitete.

„Unser Beruf ist ständig im Wandel und erlebt gerade die Weiterentwicklung der Energieversorgung und der Technologie. Wir müssen mit der Zeit gehen“, sagt der 82-Jährige. Mit seinem Sohn Norbert zog die nächste Generation in den Familienbetrieb ein. Er machte im Januar 1991 seinen Meister im Zentralheizungs- und Lüftungsbauerhandwerk, im Oktober folgte der Meistertitel im Gas- und Wasserinstallateurhandwerk. Heute führte der 51-Jährige mit seiner Frau Nicole den Betrieb, der mit der Übergabe als Geerkens Sanitär-Heizung GmbH firmiert. 2009/10 wechselte der Betrieb den Standort und zog an die Bahnhofstraße. „Wenn ich auf die Entwicklung in unserem Handwerk sehe, habe ich alles richtig gemacht. Wir haben uns bei Zeiten und Hand in Hand um eine Nachfolge gekümmert“, sagt der Seniorchef.

Rund 150 Fachbetriebe zählt der Kreis Wesel, wie Borgmann anmerkte. Auch alles richtig gemacht haben Norbert und Nicole Geerkens, denn auch ihre Kinder Noah (22) und Nele (21) folgen als nächste Generation. Noah hat sich nach seinem Abitur für die Ausbildung im Bereich Sanitär, Heizung und Technik entschieden und besucht aktuell die Meisterschule in Münster. „Ich habe schon in der Praktikumszeit gesehen, wie abwechslungsreich unser Beruf ist.“ Ähnlich Nele, die nach der Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau im Fachgroßhandel für Haustechnik nun ein Studium in Mediengestaltung und Digitalisierung draufsattelt und tageweise im elterlichen Betrieb arbeitet. „Ich kann sehr viel direkt umsetzen“, sagt Nele. Der Handwerksbetrieb ist modern und zukunftsorientiert wie beispielsweise die Badplanung in 3D-Qualität zeigt. Aus dem 20-köpfigen Team verabschiedete sich bei den Feierlichkeiten Siegfried Gremm in den Ruhestand. „Ein zuverlässiger Mitarbeitereiter, der sich keinen Tag krank meldete“, lobte Nicole Geerkens.

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