Musik am Pulverturm Der Zauberlehrling rockt die MAP-Party

Festival Nummer 20 ging mit zwei Live-Musik-Abenden am Pulverturm zu Ende. Als die Lieblingsband der Rheinberger am Samstag spielte, gab es kein Durchkommen mehr.

 Manuel Kutz, Philipp Rott, Cheese Nickenig, Michael Meininghaus und Yvonne Rüller (v.l.), fünf von sieben Sängern der Band Zauberlehrling, bringen das Publikum am Pulverturm auf Touren. Im Hintergrund zu sehen: Gitarrist Heiko Dürr, der musikalische Kopf der Band.

Manuel Kutz, Philipp Rott, Cheese Nickenig, Michael Meininghaus und Yvonne Rüller (v.l.), fünf von sieben Sängern der Band Zauberlehrling, bringen das Publikum am Pulverturm auf Touren. Im Hintergrund zu sehen: Gitarrist Heiko Dürr, der musikalische Kopf der Band.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Rheinberg Auch das ist MAP. Am späten Samstagabend wurde Philipp Rott, einer der Sänger der „Zauberlehrlinge“, genauso wie seine 13 Bandkollegen beim grandiosen Auftritt am Pulverturm von den gut und gerne 3000 Fans gefeiert. Am Sonntagmorgen konnte man den MAP-Vorsitzenden schon wieder auf der Ritterstraße sehen. Da fegte er Glasscherben und anderen Unrat zusammen, den Besucher des Festivals dort liegenlassen hatten. Damit sich die Nachbarn nicht ärgern müssen. So geht Rock’n’Roll in Rheinberg.

Schon zu Beginn des Abschlusskonzerts am Samstag hätten die „Zauberlehrlinge“ die Verbundenheit mit ihrem Publikum nicht deutlicher machen können. Im Kollektiv drehten sich die 14 Musiker um, deuteten auf ihren Bandnamen, der in Goldbuchstaben auf den schwarzen T-Shirts stand, ließen sich bejubeln und stiegen gleich mit der diesjährigen neue MAP-Hymne „Zusammen“ von Fanta 4 ein . „Wir sind zusammen MAP“!“ Anschließend folgte eine wilde, zweieinhalbstündige Rockparty mit 28 Songs, Hüpfen, einem großem fliegenden Sparkassen-Ball und mit Schlauchbooten durch das Publikum getragene Sängerinnen.

 The March sind wieder da (v.l.). Achill Tiwary, Nils Kopp, Guido Eysenbrandt und dessen Tochter Maja.

The March sind wieder da (v.l.). Achill Tiwary, Nils Kopp, Guido Eysenbrandt und dessen Tochter Maja.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Die Band feierte sich selbst mit neuen Songs aus eigener Feder wie „Laut“, bei dem sie das Publikum kollektiv mit einbezogen, bot mit Gitarrist Jürgen Ingenhaag als Sänger von „Jenseits von Eden“ (ein Song von Ton Steine Scherben) eine absolute Premiere, spielte wieder ungewöhnliche Interpretationen bekannter Songs wie „Umbrella“ im Rockabilly-Style und hatte starke Stimme wie Yvonne Röller im Skunk-Anansie-Sound.

 Jetzt hat’s geklappt: Vor genau einem Jahr hatte „Der Butterwegge“ einen Herzinfarkt und musste absagen.

Jetzt hat’s geklappt: Vor genau einem Jahr hatte „Der Butterwegge“ einen Herzinfarkt und musste absagen.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Wer jemals die Rheinberg-Hymne „Empire steht am Rhein“ mitgesungen, bei „Zehn“ von Farin Urlaub in die Knie zum Springen gegangen und Manuel Kutz die Wut der Welt bei „Killing in the name“ genauso leidenschaftlich herausschreien höre hat, konnte spüren: Da ist auch im 20. Jahr noch Feuer drin.

„Es war damals total aufregend, der Zauberlehrling war eine Band, die vorher noch nie aufgetreten war“, erinnerte sich der Zauberlehrlinge-Mitbegründer Matthias „Moeppi“ Goebel an die Angangszeit. Er besuchte die alten Kumpels nach Jahren der Funkstille am Samstag hinter der Bühne. Eine sehr schöne Geste beim 20. MAP.

Das Publikum sparte nicht mit Liebesgrüßen. „Das MAP ist für mich Pflichtprogramm“, meinte Harald Clouth, der früher in Rheinberg lebte. „Ich mag das Familiäre.“ Der frühere Bürgermeister Hans-Theo Mennicken erinnerte sich an das erste MAP auf dem Markt: „Da gab es keinen Sicherheitsdienst, keine Polizei, keine Feuerwehr, nur Party.“

 Ob es auch künftig am MAP-Freitag Musik geben wird, ist ungewiss. Diesmal ging es zur Sache. Den Auftakt machte die Xantener Formation „Black Orchid“ mit einem Mix aus Alternative, Classic und Punk. Mit viel Spannung war die Rückkehr der Rheinberger Band „The March“ erwartet worden. Bei ihrem ersten Auftritt nach mehr als 20 Jahren Pause bot sie eine spannende Melange aus Folk und dem Hauch von „New Model Army“, den sie auf ihren Alben in den 90ern geprägt hatten. „Die alten Songs waren viel präsenter“, stellte Sänger und Bassist Nils Kopp erstaunt fest. „Und wir haben uns vorher gefragt, ob das Material noch aktuell ist.“ Es gab zahlreiche Fans, die bei The-March-Songs wie „21“ Gänsehaut hatten. Ein tolles Comeback mit Zugabe!

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