Kulturbüro der Stadt Rheinberg Der neue Kulturmacher im Stadthaus
Rheinberg · Dominik Baum (34) ist neuer Leiter des Kulturbüros der Stadt Rheinberg. Er möchte ein jüngeres Publikum erreichen und mehr Konzerte etablieren.
Zwei, drei Stichworte reichen, und schon sprudelt es aus Dominik Baum nur so heraus. Er hat viele Ideen und Pläne, „am liebsten würde ich sie alle sofort umsetzen, aber man muss ja realistisch bleiben. Eins nach dem anderen“, sagt der neue Leiter des städtischen Kulturbüros. Baum hat die Nachfolge von Yvonne Bücker (ehemals Schmitz) angetreten. Zusammen mit Dorothee Brunner und Jeanette Haas stellt der 34-Jährige nun das städtische Kulturpogramm auf die Beine. Mit dem Theaterstück „Ich bin dann mal weg“ nach dem Pilgerweg-Bestseller von Hape Kerkeling gab es am Dienstagabend in der Stadthalle bereits einen hoffnungsvollen Start in die neue Spielzeit.
Baum ist in Rheinberg aufgewachsen. Mit Frau und drei Kindern – sie sind zehn, vier und ein Jahr alt – lebt er am Annaberg. Er absolvierte ein Duales Studium und legte den Bachelor im Fach Öffentliche Betriebswirtschaftslehre ab. Seit 2011 arbeitet er bei der Stadt. Er begann im Jugendzentrum Zuff, wechselte dann in die Stadtkasse und ist jetzt der Mann für die Kultur. In der Verwaltung könne er berufliche Sicherheit und künstlerische Kreativität gut kombinieren. „Ich brauche eine gute Balance zwischen Beruf und Familie“, sagt der ehemalige Fußballer.
Veranstaltungen organisieren, Dinge in die Hand nehmen, Verantwortung tragen – das habe ihm schon immer viel Spaß gemacht, sagt Baum. Aus diesem Grund habe er sich auf die Stelle des Kulturbüroleiters beworben. Nach dem Abitur habe er zunächst eine Ausbildung zum Eventmanager erwogen. Baum ist selbst Musiker. HipHopper. Mit seinem Freund Felix Zieling aus Rheinberg spielte er früher im Kollektiv „Glibcliq“. Nach einer Schaffenspause sind die beiden die treibenden Kräfte bei „Smogrunner“. Auch da ist Baum die Fachkraft für Texte und Sprechgesang.
Baum ist ein kommunikativer Mensch und sieht sich als Teamplayer: „Ich mag den Austausch mit anderen, das ist in der Kulturarbeit ganz wichtig.“ In seinem neuen Job sei Herzblut eminent wichtig, unterstreicht er. Seine Überzeugung: Kulturarbeit kann man nicht nur verwalten, man muss sie leben. Abendtheater, Kabarett und Kindertheater – diese drei Säulen der Rheinberger Kulturarbeit werde es auch weiterhin geben. Baum: „Sie laufen sehr gut und finden ihr Publikum.“ Gerne möchte er zusätzlich ein jüngeres Publikum für die Abendveranstaltungen erreichen. Die Altersgruppe ab 35, 40 Jahren. „Die fehlen ein wenig“, hat der neue Kulturmann festgestellt. Vielen Menschen in diesem Alter könne er nur raten, mal eine Veranstaltung im Stadthaus zu besuchen: „Gute Unterhaltung ist garantiert“,versichert Baum.
Gerne möchte er die Stadthalle auch für reine Musikveranstaltungen öffnen. „Diese Sparte kommt mir etwas zu kurz. Ich staune immer, wenn ich höre, wer früher alles in der Stadthalle aufgetreten ist.“ Auch Stand-up-Comedy könne man etablieren.
Auf dem kulturellen Markt der Möglichkeiten tut sich eine Menge. Erst am Montag hat Baum die Kulturmesse Inthega in Bielefeld besucht und sich viele Anregungen für die kommenden Spielzeiten geholt. „Das Potenzial in Rheinberg ist da“, sagt er. „Ich freue mich auf die Arbeit.“