Kommentar Der Fall „Dreifach-Turnhalle“ – ein Desaster

Rheinberg · Das Geziehe und Gezerre um die geplante Dreifach-Turnhalle am Rheinberger Schulzentrum ist ein einziges Desaster. Es geht dabei um mehr als um ein dringend benötigtes Gebäude, das später fertig wird als vorgesehen.

 Schüler während des Sportunterrichts (Symbolbild).

Schüler während des Sportunterrichts (Symbolbild).

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Es geht im Fall „Dreifach-Turnhalle“ auch um Kommunikationspannen und eine politische Machtdemonstration. Das Ergebnis offenbart, wie groß das Misstrauen zwischen Politik und Verwaltung ist. Die Leidtragenden dieser Auseinandersetzung sind die Schüler und die Sportvereine. Wann sie endlich in der neuen Halle Sport treiben können, steht in den Sternen. Kann sein, dass bis zur Eröffnung noch drei Jahre vergehen werden.

Die Verwaltung hatte vor genau einem Jahr den Auftrag vom Rat bekommen, die neue Halle von einem Generalunternehmer schlüsselfertig bauen zu lassen. Damit es schneller geht. Jetzt teilt die Stadt mit, dass sie noch nichts unternommen hat, weil eine zusätzliche dritte Architektenstelle erst ab Januar 2019 besetzt ist. Personal ist knapp. Denn, so die Verwaltung, auch bei der „Funktionalausschreibung“ muss die Verwaltung flankierend tätig werden. Wie aber soll man den Rheinbergern das verklickern? Ein Jahr rum und nichts passiert?

 RP-Redakteur Uwe Plien (Archv).

RP-Redakteur Uwe Plien (Archv).

Foto: Fischer, Armin (arfi)/Fischer, Armin (afi)

Mit ihrem Vorschlag, die Planung plötzlich doch selbst in die Hand nehmen zu wollen, wollte die Verwaltung erreichen, dass man nach einem halben Jahr Planung und einem weiteren halben Jahr Ausschreibung Ende 2019 hätte beginnen können. Überzeugt hat dieser Vorstoß nicht wirklich. CDU und SPD haben dies nun mit ihrem Veto verhindert. Ihre Vermutung: Die Verwaltung wollte von Beginn an gar keine Funktionalausschreibung und hat jetzt versucht, den Ratsbeschluss auszuhebeln. Die politische Mehrheit hat die Verwaltung vor die Pumpe laufen lassen. Nach dem Motto: Ihr macht gefälligst das, was wir euch auftragen. Verlierer sind alle in dieser traurigen Auseinandersetzung. Das Tischtuch zwischen Politik und Stadtverwaltung ist erst einmal zerrissen.

Trotz alledem ein schönes Wochenende!

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort