Rheinberg Für das Altenheim müssen Bäume fallen

Rheinberg · Viel Zustimmung für das geplante Seniorenzentrum in Millingen. Aber es gibt auch Bedauern darüber, dass die Schattenspender aus Biergartenzeiten verschwinden werden. Doch der Bedarf nach Pflegeplätzen scheint groß.

 Der Rheinberger Maler Hein Hoppmann hat die Erinnerung an den Biergarten am Bienenhaus mit seinen Mitteln festgehalten.

Der Rheinberger Maler Hein Hoppmann hat die Erinnerung an den Biergarten am Bienenhaus mit seinen Mitteln festgehalten.

Foto: Fischer, Armin (arfi)/Fischer, Armin (afi)

Für das Seniorenzentrum, das in Millingen auf dem Gelände der abgerissenen Gaststätte Zum Bienenhaus entstehen soll, gibt es ganz offenkundig eine große Nachfrage. Den Hinweis von Hans-Peter Götzen (FDP) bestätigte in der Sitzung des Bauausschusses auch Beigeordneter Dieter Paus. Er berichtete von mehreren Anrufern, die sich nach dem Stand des Bauprojektes erkundigt hätten. Was zur Genehmigung des Bauantrages einzig noch fehle, sei die ökologische Einschätzung der Fachbehörde. Denn es müssen eine ganze Reihe von alten Bäumen fallen. Wie viele genau, konnte Paus nicht sagen.

Geplant ist ein dreigeschossiges Gebäude mit Flachdach aus drei Teilen, die in H-Form angeordnet sind. In den Freiräumen sollen Terrassen und Balkone für Bewohner und Parkflächen für Besucher angelegt werden. Die Fassade besteht vorwiegend aus grauem und weißem Putz, einzelne Gebäudeteile werden türkisblau angestrichen. Teil des Zentrums mit rund 80 Pflegeplätzen ist betreutes Wohnen mit 19 Wohnungen. Die Anlage soll über die Alpener Straße erschlossen werden.

Die Fraktionen begrüßten das geplante Vorhaben, wenn auch großes Bedauern zum Ausdruck kam, dass die mächtigen Bäume aus dem ehemaligen Biergarten, unter denen so viele viele schöne Stunden verbracht haben, fallen müssen. Klaus Wittman (CDU) sprach von einem „Wermutstropfen“. Für Joachim Schmitz (SPD) hängen Kindheitserinnerungen dran. Er ist zudem nicht „ganz glücklich“ mit der Architektur. Die Grünen, so ihr Sprecher Jürgen Bartsch, wollen noch mal mit dem Investor sprechen, um vielleicht ein paar Bäume zu retten.

Doch die Entscheidung über den Antrag des Investors liegt nicht bei der Politik, sondern allein bei den Fachbehörden, die sich an das Baugesetzbuch halten müssen. Da ist halt nur noch die Frage des Baumbestandes und die nach möglichem Ausgleich zu klären.

Die Vorgabe, dass sich das Haus verträglich ins bauliche Umfeld einfügen muss, sei erfüllt, sagte Dieter Paus. Das habe die planungsrechtliche Prüfung zweifelsfrei ergeben. Städtebaulich gebe der benachbarte Schulkomplex mit der Turnhalle die Orientierungslinie vor.

Neben der ökologischen Bewertung des Baumbestandes, es handelt sich um Linden, entlang der Alpener und Millinger Straße müssten artenschutzrechtliche Dinge abgeklärt werden, so der Beigeordnete. Eventuell müsse die Untere Naturschutzbehörde Kreis Wesel noch hinzugezogen werden.

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