Neue Apartments in Rheinberg Wohnen auf Zeit mit Rundum-Service

Rheinberg · Sabine und Hans-Peter Klaus haben das Haus Underbergstraße 18 umgebaut und vermieten dort drei Mini-Apartments – aber nur wochenweise.

 Sabine Klaus in der Gemeinschaftsküche des komplett sanierten Hauses an der Underbergstraße im Windschatten des Underbergturms.

Sabine Klaus in der Gemeinschaftsküche des komplett sanierten Hauses an der Underbergstraße im Windschatten des Underbergturms.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Wer beruflich bedingt für mehrere Monate in eine andere Stadt oder ein anderes Land ziehen muss, sucht meistens ein Zuhause auf Zeit. Eine Alternative zu Hotels sind sogenannte Full-Service-Apartments – kleine, komplett ausgestattete Wohnungen mit allem Komfort und hohem Wohlfühlfaktor. Sabine Klaus vermietet im Haus an der Underbergstraße 18 drei stilvoll eingerichtete Apartments zur Langzeitmiete (Mindestmietzeit vier Wochen). „Macquarie Blue“ heißt das ungewöhnliche Wohnen auf Zeit in der Altstadt, benannt nach einer australischen Hafenstadt, in der das Ehepaar Klaus selbst einige Jahre gelebt hat.

Als Sales Director für Europa, Asien und Australien eines amerikanischen Unternehmens ist Sabine Klaus weltweit unterwegs, hat zahlreiche Hotelzimmer, aber eben auch Full-Service-Apartments von innen gesehen. „Viele hatten allerdings nur wenig Charme, das fand ich ein bisschen schade“, erinnert sich die 44-Jährige. Als sie 2014 mit ihrem Ehemann Hans-Peter Klaus nach Budberg zog, wurde im neu erbauten Eigenheim auch ein Gäste-Apartment eingerichtet. „Das haben wir testweise auf der Vermietungsplattform Airbnb eingestellt“, erzählt Klaus, die von der großen Resonanz auf das Angebot völlig überrascht war.

Das Ehepaar Klaus erkannte den Bedarf und hatte mit dem Haus an der Underbergstraße 18 im Juni 2017 eine passende Immobilie gefunden, um ihre Idee von Full-Service-Apartments zu realisieren. Nach dem Kauf investierten sie einen sechsstelligen Betrag in die Komplettsanierung des Gebäudes mit der denkmalgeschützten Fassade. Kaum ein Stein blieb auf dem anderen: Das Haus wurde aufgestockt und bekam ein neues Dach, die Grundrisse wurden angepasst, Rohre und Leitungen erneuert. Zwei Jahre haben die baulichen Maßnahmen in Anspruch genommen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Drei Mini-Wohnungen (inklusive Bad, Miniküche, WLan) von zwölf bis 35 Quadratmeter sind entstanden: Toulouse, Woodstock und Nordlicht lauten die Bezeichnungen der Quartiere. Das spiegelt die Inneneinrichtung wider. Der helle Gemeinschaftsraum mit Zugang zum Innenhof lädt zum Beisammensein ein. Eine voll ausgestattete Küche, ein großer Esstisch – hier kann man es sich gemütlich machen. Lediglich die zweisprachigen Hinweise mit der Erläuterung des deutschen Systems der Mülltrennung weisen darauf hin, dass das Haus Gäste beherbergt.

Die Wohnungen waren übrigens schon ausgebucht, kaum dass sie bezugsfertig waren. Eines der Apartments nutzt ein Ehepaar als „Zwischenstation“, bis die neue Eigentumswohnung fertiggestellt ist, in den beiden anderen wohnen noch bis mindestens Ende des Jahres Mitarbeiter von Unternehmen.

 Hinter der Fassade des Hauses Nummer 18 befinden sich die Wohnungen mit den Namen Toulouse, Woodstock und Nordlicht. Links (

Hinter der Fassade des Hauses Nummer 18 befinden sich die Wohnungen mit den Namen Toulouse, Woodstock und Nordlicht. Links (

Foto: Sabine Klaus
 Hinter der Fassade des Hauses Nummer 18 befinden sich die Wohnungen mit den Namen Toulouse, Woodstock und Nordlicht. Links (

Hinter der Fassade des Hauses Nummer 18 befinden sich die Wohnungen mit den Namen Toulouse, Woodstock und Nordlicht. Links (

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Dennoch klingelt derzeit regelmäßig das Telefon bei Sabine Klaus, das Interesse an den Apartments ist groß. Die Budbergerin lehnt einige Anfragen aber auch konsequent ab. Buchungen für wenige Nächte nimmt sie nicht an. „Wir sind keine Konkurrenz für ein Hotel“, betont die Vertriebschefin. Auch wer sich mit fünf Personen einbuchen und die restlichen Matratzen gar selbst mitbringen möchte, erhält eine freundliche Absage. Bei der Wahl der Gäste sei ein bisschen Erfahrung und Fingerspitzengefühl gefragt, sagt Sabine Klaus. Sie möchte, dass sich alle Gäste gleichermaßen wohlfühlen. Schließlich bildeten auch ihre Mieter eine Hausgemeinschaft und eine Nachbarschaft, wenn auch nur auf Zeit.

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