Stadtentwicklung in Rheinberg MIT hält an Plänen für ein Sozialhaus fest

Rheinberg · Die Rheinberger CDU-Mittelstandsvereinigung geht eigene Wege und schlägt eine Erweiterung des Amplonius-Gymnasiums ohne Räume für die Volkshochschule vor. Die Weiterbilder sollten in die Pulverturmschule umziehen.

 Das alte Schulgebäude an der Kurfürstenstraße sollte nicht verkauft werden, die Stadt sollte es erhalten, findet die MIT Rheinberg.

Das alte Schulgebäude an der Kurfürstenstraße sollte nicht verkauft werden, die Stadt sollte es erhalten, findet die MIT Rheinberg.

Foto: Armin Fischer (arfi)

„Wir wollen die Bürger darüber informieren, was in Rheinberg passiert, was geplant ist. Das haben wir uns als Mittelstandsvereinigung auf die Fahnen geschrieben“, sagt Wolfgang Fillers, einer der Sprecher der CDU-Gruppierung. Dieter Gackowski, der Rheinberger MIT-Vorsitzende, stimmt ihm zu: „Dabei geht es nicht um uns, sondern um die Stadt.“ Was die beiden nicht aussprechen, was aber zwischen den Zeilen mitschwingt, ist so etwas wie: „Die anderen machen es ja nicht.“ Dass die MIT nicht immer einer Meinung ist mit der CDU, ist kein Geheimnis.

Jetzt bezieht die MIT Position zu zwei Punkten, die seit längerem in Rheinberg diskutiert werden: die Erweiterung des Amplonius-Gymnasiums und die Zukunft der Pulverturmschule (ehemalige Maria-Montessori-Schule). Dazu hat die MIT klare Meinungen: Den Schulanbau möchte sie ohne vier zusätzliche Räume für die Volkshochschule realisieren. Und die Pulverturmschule sollte ihrer Auffassung nach städtisch bleiben, nicht verkauft und einer geeigneten Nutzung zugeführt werden.

 Wolfgang Fillers (li.) und Dieter Gackowski von der Mittelstandsvereinigung (MIT). 
  RP-Foto: up

Wolfgang Fillers (li.) und Dieter Gackowski von der Mittelstandsvereinigung (MIT). RP-Foto: up

Foto: Uwe Plien

„Dass das Amplonius-Gymnasium schnellstmöglich den notwendigen Erweiterungstrakt bekommt, steht außer Frage“, so Gackowski. „Hoffentlich geht es nicht so schleppend voran wie bei der Europaschule und der Großraumturnhalle.“ Wolfgang Fillers fragt: „Warum aber ein 1,3 Millionen Euro teures Anhängsel für die VHS? Die ist seit Jahren im Konvikt gut aufgehoben.“ Ein weiteres Gebäude müsse gebaut und unterhalten werden. Dabei übersieht die MIT, dass es um zusätzliche Räume für die VHS geht: Im Konvikt, wo die VHS-Verwaltung sitzt, soll alles so bleiben, wie es ist, im Anbau sollen dringend benötigte Schulungsräume entstehen.

Die Mittelstandsvereinigung sähe es lieber, wenn die VHS in die Innenstadt zöge – in die Pulverturmschule, die frühestens im nächsten Sommer frei wird, wenn die neuen Fünftklässler der Europaschule dann hoffentlich ihre Klassenräume an der Dr.-Aloys-Wittrup-Straße bekommen.

An der Kurfürstenstraße könnte die VHS ihre Verwaltung und Seminarräume bekommen, sagen Fillers und Gackowski. Das würde ihrer Ansicht nach den Innenstadtbereich beleben. Fillers: „Zugegeben: Es gäbe einiges zu sanieren und modernisieren, denn man hat dieses Gebäude in der Vergangenheit nicht adäquat gepflegt.“

Die Mittelstandsvereinigung ruft das von der ehemaligen Rheinberger Sozialdezernentin Rosemarie Kaltenbach erarbeitete Konzept für ein Sozialhaus in Erinnerung – das sollte man noch einmal gründlich analysieren. Gackowski: „Das Konzept war doch gut. Und es bietet gerade für dieses große Gebäude gute Ansätze der Begegnung und Fürsorge.“ Um finanziellen Abenteuern zu entgehen, könnte man abschnittsweise renovieren. „Außerdem“, so Wolfgang Fillers, „kann man für solche Vorhaben Fördertöpfe finden.“ Einen Verkauf hielten die CDU-Mittelständler für vollkommen falsch: „Von den paar Kröten, die das einbrächte, kann man den Haushalt nicht sanieren oder ein Haushaltssicherungskonzept vermeiden“, so Fillers.

Auf keinen Fall dürfe der Blick auf den historisch bedeutsamen Standort vernachlässigt werden. Die MIT erinnert an einen Ratsbeschluss von 1988, auf dessen Basis das gesamte Schulgelände als denkmalgeschütztes Burgareal eingetragen worden sei. Dieser Beschluss sei nicht aufgehoben worden und nach wie vor gültig – darauf verweist die Mittelstandsvereinigung.

(up)
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