Rettungswesen im Kreis Wesel „Mit uns gibt es keine Verschlechterung im Rettungsdienst“

Rheinberg/Kreis Wesel · Die drei Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, Frank Berger (CDU), Hubert Kück (Grüne) und Rainer Mull (FDP/VWG) haben sich zum ersten Mal zum Thema „Rettungsdienstbedarfplan“ gemeldet. Sie machen Landrat Ansgar Müller darauf aufmerksam, dass sie die Entscheidungsträger sind.

 Im Notfall muss der Rettungsdienst so schnell wie möglich zur Verfügung stehen.

Im Notfall muss der Rettungsdienst so schnell wie möglich zur Verfügung stehen.

Foto: Wolf Lux für Malteser Hilfsdienst e.V., Erna-Scheffler-Str. 2, 51103 Köln/Wolf Lux

Die drei Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, Frank Berger (CDU), Hubert Kück (Grüne) und Rainer Mull (FDP), wollen retten, was zu retten ist. Schließlich geht es um den Rettungsdienstbedarfsplan, der überarbeitet wird. Ein erster Entwurf lag vor, Landrat Ansgar Müller informierte die Bürgermeister in einem Gespräch nur sehr grob über den Inhalt und bat um Stillschweigen – aber natürlich drang einiges von dem, was verändert werden soll, nach draußen. Etwa, dass daran gedacht werde, die Rettungswachen in Rheinberg und Xanten aufzugeben und stattdessen eine neue in Alpen zu schaffen. Das sorgte für Unruhe und Verwirrung.

„Die Bevölkerung im Kreis ist zutiefst verunsichert“, monierte Hubert Kück am Dienstagabend in Rheinberg. „Alle reden über den neuen Plan, aber niemand weiß etwas Genaues. Unsere Kritik als Kooperation ist, dass die Verwaltung offenbar vergessen hat, dass wir als Kreistag die Entscheider sind. Wir stimmen ab.“ Frank Berger sagte deutlich: „Mit uns wird es keine Verschlechterung geben. Der Landrat muss das Thema zur Chefsache machen. Es kann nicht sein, dass wir als Politiker nicht einbezogen werden. Wir bekommen Anrufe von Bürgern und können ihnen keine Antworten geben. So geht das nicht.“ Für Rainer Mull steht fest: „Es geht bei diesem Thema um Leben und Tod. Und für die Sicherheit der Menschen im Kreis Wesel muss alles getan werden. Kreisgrenzen etwa dürfen kein Grund für ein Denkverbot sein. Es müssen Lösungen gefunden werden, wie man mit angrenzenden Kreisen zusammen arbeitet, eventuell sogar – wenn wir nach Holland schauen – über Ländergrenzen hinweg. Wir müssen uns Modelle überlegen, die funktionieren.“ „Wir erwarten den bestmöglichen Sicherheitsstandard für die Menschen“, unterstrich Kück. „Das kostet Geld, wir gehen von einer Optimierung aus. Der Landrat hat das Thema nicht gut behandelt.“

Die Fraktionsvorsitzenden gehen davon aus, dass ihnen der neue Entwurf noch in diesem Jahr vorgelegt wird. Man erwarte, dass der Gutachter alle relevanten Punkte eingearbeitet hat; etwa, dass der Verkehr im Kreis Wesel zugenommen habe und das der demografische Wandel sich auswirke. Dennoch müsse eines weiterhin sichergestellt sein: In der Stadt ist ein Rettungswagen nach acht, auf dem Land nach zwölf Minuten am Einsatzort. Kück: „Uns ist zum jetzigen Zeitpunkt wichtig, die aufgeschreckten Bürger zu beruhigen und ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass ein neuer Plan eine Verbesserung und keine Verschlechterung bringt. Das ist unsere Aufgabe.“

Am Mittwoch werden die drei Fraktionen einen Antrag an den Ausschuss für Verkehr, Rettungswesen und Ordnungsangelegenheiten richten. Das Gremium tagt am 3. Dezember um 16 Uhr im Kreishaus.

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