NRW-Pumptrack Cup in Rheinberg Bundesligareife Rundenzeiten auf dem Pumptrack

Rheinberg · Der erst Anfang dieses Jahres gegründete Moerser Verein „StreetGrown“ hat in Rheinberg den ersten von drei Rennen des offenen NRW-Pumptrack-Cups durchgeführt. Die mehr als 70 Fahrer und Fahrerinnen kamen aus ganz Deutschland und den Niederlanden.

 Mike Münnich aus Düsseldorf war mit einer elektronisch gestoppten Rundenzeit von 15,2 Sekunden einer der schnellsten Fahrer.

Mike Münnich aus Düsseldorf war mit einer elektronisch gestoppten Rundenzeit von 15,2 Sekunden einer der schnellsten Fahrer.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Ben Michael Strozik ist noch etwas aus der Puste. Integralhelm, schwarzer Overall, Handschuhe – der neunjährige Junge aus Leopoldshöhe bei Bielefeld hat seine Runden auf seinem kleinen edlen BMX-Rad der Marke Meybo Holeshot absolviert, ist als jüngster Fahrer in der Alterskategorie U13 angetreten und hat Rundenzeiten von 17,18 Sekunden auf dem Rheinberger Pumptrack hingelegt. Das ist ordentlich. „Ich bin ganz zufrieden damit“, sagt Ben Michael, „ich bin sogar ins Finale gekommen.“

Das heißt: Der junge Fahrer aus dem TuS Leopoldshöhe darf sich Hoffnungen darauf machen, als Landessieger beim offenen NRW-Pumptrack-Cup hervorzugehen. Dazu muss er aber nach dem Startlauf in Rheinberg am Samstag auch die beiden Folgerennen in Wuppertal (am 27. August) und in Essen (am 10. September) erfolgreich bestreiten.

 Ben Michael Strozik (9) kam mit seinem Vater aus Leopoldshöhe zum Rennen nach Rheinberg. Er schaffte in der Klasse U13 den Sprung ins Finale.

Ben Michael Strozik (9) kam mit seinem Vater aus Leopoldshöhe zum Rennen nach Rheinberg. Er schaffte in der Klasse U13 den Sprung ins Finale.

Foto: Uwe Plien

Alle drei Rennen werden vom Moerser Verein „StreetGrown“ durchgeführt, den es erst seit Februar dieses Jahres gibt. „Und das ist unser erstes Event“, sagt Mathias Klaft-Turnau, der erste Vorsitzende. Der neue Club mit bisher 22 Mitgliedern kümmert sich um urbane Sportarten. Nicht nur um Radpsportarten, bei denen Fahrer und Fahrerinnen etwa mit BMX-Rädern versuchen, die schnellstmöglichen Rundenzeiten zu fahren, ohne auch nur ein einziges Mal in die Pedale zu treten – es geht auch um Parkour, also um das Fortbewegen in der Stadt über Stock, Stein, Mauern, Brücken und andere Hindernisse. Der Verein sieht die Sportarten als soziale Projekte.

Beim NRW-Cup-Rennen in Rheinberg gibt es mehr als 70 Teilnehmer, die keinesfalls nur aus der näheren Umgebung kommen, wie Mathias Klaft-Turnau beschreibt: „Die Fahrer stammen aus den Niederlanden, aus Berlin, aus Darmstadt oder Frankfurt, aus ganz Deutschland, und sie fahren teilweise auf Bundesliga-Niveau.“ Bei Rundenzeiten von 14,89 Sekunden, die auf der asphaltierten Berg- und Talbahn erzielt werden, bleibt auch erfahrenen Pumptrackern die Spucke weg.

„Der jüngste Fahrer heute ist drei oder vier Jahre alt, der älteste 56, sie fahren in unterschiedlichen Alterskategorien, und alle haben einen geilen Tag. Das ist das, worum es uns geht“, so der Vorsitzende. Leon Keßler (27), der für den Verein „StreetGrown“ startet, ist sogar mit einem BMX-Bike ohne Kette auf der Piste unterwegs. „Die ist mir gerissen“, sagt er. „Aber ich brauche sie ja auch gar nicht.“

Auch in den Disziplinen Dirtbike und Streetscooter wird gefahren. Und egal, wer antritt, immer werden die Fahrer und Fahrerinnen angefeuert. Die Rennleitung haben Michael Schmitz (zweiter Vorsitzender StreetGrown) und Attila Cicoglu, sie halten alle Zeiten akribisch fest.

Ein paar Unfälle gibt es, ja, und auch ein paar technische Probleme. Bei denen helfen Fabian Rapp und Manu Bechert vom Rheinberger Fahrradgeschäft Radikal Bikes gerne aus. Sie sind mit einem eigenen Stand beim NRW-Pumptrack-Cup vertreten.

Unterdessen freuen sich Ben Michael Strozik und sein Vater auf das nächste Rennen. Die beiden haben bis nach Hause in Leopoldshöhe noch zwei Stunden Autofahrt vor sich.

(up)
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