25 Jahre Bürgerzentrum Als Alpsray ohne Kneipe war

Rheinberg · Als 1984 das Traditionslokal Peschges für immer dicht machte, verlor der Rheinberger Ortsteil seinen Treffpunkt für Vereine. Die Bevölkerung half sich selbst. 13 Jahre später, vor 25 Jahren also, wurde das Bürgerzentrum eingeweiht.

  Als Notsignal gegen den Lockdown wurde das Bürgerzentrum vor zwei Jahren mal in ein besonderes Licht getaucht.

Als Notsignal gegen den Lockdown wurde das Bürgerzentrum vor zwei Jahren mal in ein besonderes Licht getaucht.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Ohne eigene Kirche, damit konnten sich die Alpsrayer noch arrangieren. Doch ohne eigene Gaststätte – unvorstellbar. Als das Traditionslokal Peschges 1984 seine Pforten für immer schloss, war das Unvorstellbare aber geschehen. Peschges war das Vereinslokal der Schützen gewesen, hier probte der Männergesangsverein, die Pumpennachbarschaften hielten ihre Treffen ab und feierten Fastelovend. Bei Peschges schlug das Herz des dörflichen Vereinslebens, und das sollte weiterschlagen.

Deshalb trafen sich im Oktober 1984 Alpsrayer Bürger, um einen Trägerverein zu gründen, der Raum fürs Alpsrayer Vereinsleben schafft. Bis das neue Bürgerzentrum die ersten Gäste begrüßen konnte, dauerte es aber noch 13 Jahre. Aber der Reihe nach.

 Hans Peter Götzen, seit 17 Jahren Kopf des Trägervereins.  Archiv: arfi

Hans Peter Götzen, seit 17 Jahren Kopf des Trägervereins. Archiv: arfi

Foto: Fischer, Armin (arfi)/Fischer, Armin (afi)

Bereits am 29. März 1985 kamen unter Leitung des Vorsitzenden Hartmut Henning 130 Leute zur ersten Mitgliederversammlung zusammen. Damals stellte die Stadt dem Verein die leer stehende alte Schule zur Verfügung, die unter Leitung von Theo Lisken – er war mittlerweile Vorsitzender – zum Bürgerzentrum ausgebaut wurde. Es fanden also in Alpsray endlich wieder Veranstaltungen statt.

 Die ehemalige Schule in Alpsray beherbergte bis zu ihrem Abriss 1997 das Bürgerzentrum.

Die ehemalige Schule in Alpsray beherbergte bis zu ihrem Abriss 1997 das Bürgerzentrum.

Foto: Archiv Bürgerzentrum Alpsray

Als 1993 ein neuer Kindergarten und ein neues Bürgerzentrum geplant wurden, übergab Theo Hölters dem Trägerverein das Vereinsgelände als Gemeinfläche und ermöglichte so den Bau des neuen Kindergartens, der nur ein Jahr später mit zwei Gruppen, 50 Kindern und vier Erzieherinnen den Betrieb aufnahm. Doch da war immer noch das „Problem“ mit dem Bürgerzentrum: Die alte Schule war lediglich eine Notlösung und konnte auf Dauer nicht alle Belange der Vereine erfüllen.

Vier Jahre später war‘s dann endlich so weit: Das neue Bürgerzentrum war fertig. Motor des Projektes war Theo Lisken, der den Bau maßgeblich vorangetrieben hatte. Und der konnte sich sehen lassen: Das neue Alpsrayer Bürgerzentrum verfügt über eine Gaststätte, einen großen Saal, zwei Kegelbahnen, einen Vereinsraum, Biergarten und einen Schießstand. Nach dem Tod von Theo Lisken führte Karl-Georg („Schorsch“) Rabe den Verein.

Im Januar 2005 übernahm Hans Peter Götzen als Vorsitzender die Geschicke des Trägervereins. Die Feier zum Zehnjährigen des Bürgerzentrums, der Ausbau der integrativen Kindertagesstätte Alpsray um eine Gruppe für Kinder unter drei Jahren, die Erweiterung des Außengeländes und des Wintergartens sowie die Zertifizierung zum Familienzentrum sind nur einige der Meilensteine. Dazu zählt auch die Renovierung des Bürgerzentrums im Jahr 2009 sowie die Erweiterung drei Jahre später: Die Küche wurde um 40 Quadratmeter größer und der Zugang zum Vereinsraum behindertengerecht gestaltet. Auch der Kindergarten bekam einen Wintergarten.

Zum bevorstehenden Silberjubiläum schlägt das Herz des dörflichen Vereinslebens im Bürgerzentrum kräftig und regelmäßig: Kirchen, die Schützenbruderschaft Johannes von Nepomuk, Pumpennachbarschaften, das Martinskomitee, Kegelklubs, Kurse für Rückengymnastik und Yoga, die Theatergruppe, der Seniorenkaffee, Tanz- und private Gruppen haben hier ihren Treffpunkt.

Auch als Konzertbühne hat sich das Bürgerzentrum Alpsray einen Namen gemacht: Seit 2015 erfreut sich die Reihe Open Stage großer Beliebtheit. International und professionell wird es im Vereinslokal To Hoop“ (hochdeutsch: zusammen). Hier findet ein überregional angenommenes Blues-, Rock- und Jazzprogramm seine Anhänger. Auch Lesungen, Kabarett, Comedy werden gut besucht.

(nmb)
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