Regionalverband Ruhr zu Kiesabbauplänen Bürgerunfreundliches, fast schon zynisches Vorgehen

Meinung | Rheinberg · Die Menschen in Rheinberg, Alpen, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn werden in Sachen Kiesabbaupläne vom Regionalverband Ruhr vertröstet. Den Bürgermeistern wurden die Pläne vorgestellt, aber sie dürfen nicht darüber sprechen. Das ist kein guter Stil.

 Die Bürgermeister (v.l.) Dietmar Heyde (Rheinberg), Ralf Köpke (Neukirchen-Vluyn), Christoph Landscheidt (Kamp-Linfort) und Thomas Ahls (Alpen) wenden sich weiterhin gegen die Kiesabbaupläne.

Die Bürgermeister (v.l.) Dietmar Heyde (Rheinberg), Ralf Köpke (Neukirchen-Vluyn), Christoph Landscheidt (Kamp-Linfort) und Thomas Ahls (Alpen) wenden sich weiterhin gegen die Kiesabbaupläne.

Foto: Norbert Prümen

Die geplanten Auskiesungen zumindest am linken Niederrhein sind kein Pappenstiel. Sollte durchgesetzt und realisiert werden, was der Regionalverband Ruhr (RVR) in Alpen, Rheinberg, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn vorhat und im Regionalplan festschreiben möchte, würden sich große Landschaftsteile durch neu hinzukommende Seen dramatisch verändern.

Entsprechend groß war das Entsetzen, als die Pläne bekannt wurden und die Menschen in der Region das ganze Ausmaß dieser Vorhaben realisierten. Es folgten Proteste und die Hoffnung auf Einsicht. 

Nun steht die dritte Offenlage zum Regionalplan kurz bevor. Alle Betroffenen sind gespannt wie ein Flitzebogen. Durchgesickert war  bereits, dass es bei den ausgewiesenen Flächen bleiben könnte, sie aber stark verkleinert in die Pläne eingetragen werden sollen.

Nachdem die Bürgermeister der vier genannten Kommunen angekündigt haben, ein weiteres Mal klagen zu wollen, lud der RVR sie zu einem Gespräch ein, stellte ihnen einen „Zwischenstand“ der überarbeiteten Planung vor, um ihnen anschließend einen Maulkorb zu verpassen. Man habe zu dem Gesagten Verschwiegenheit vereinbart, hieß das offiziell.

Diese Form der Kommunikation ist nicht nur bürgerunfreundlich, sie ist beinahe zynisch. Denn durch dieses Vorgehen werden Menschen, die um ihre Heimat bangen, die sich zutiefst um die Zukunft ihrer Wohnplätze sorgen, auf die Folter gespannt. Weil eine Informationsveranstaltung des RVR erst am 21. Oktober im Kreishaus stattfindet. Die Bürgermeister bringt der RVR zudem in eine Situation, die sie Ansehen und Vertrauen kosten kann. Weil die Bürger das Gefühl haben müssen, dass ihnen wichtige Dinge vorenthalten werden. Ein übles Spiel, das da gespielt wird.

 

Uwe
    Plien

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