Punkrockband aus Rheinberg Betontod spielen für die Toten Hosen

Rheinberg · Die Punkrockband ist für das Abschlusskonzert der Düsseldorfer Superstars am 10. September in Minden gebucht. Eine sehr emotionale Sache für die Rheinberger. Am Weserufer werden sie vor voraussichtlich 40.000 Menschen auftreten.

 Betontod aus Rheinberg freuen sich wie die kleinen Kinder darauf, im Vorprogramm der Toten Hosen aufzutreten. Von links: Adam Krosny (Bass), Frank Vohwinkel (Gitarre), Olli Meister (Gesang), Maik Feldmann (Drums) und Mario Schmelz (Gitarre).

Betontod aus Rheinberg freuen sich wie die kleinen Kinder darauf, im Vorprogramm der Toten Hosen aufzutreten. Von links: Adam Krosny (Bass), Frank Vohwinkel (Gitarre), Olli Meister (Gesang), Maik Feldmann (Drums) und Mario Schmelz (Gitarre).

Foto: Boris Breuer

Die Musiker von Betontod sind selbst seit vielen Jahren Stars der Punkrockszene. Elf Alben haben sie veröffentlicht, sie sind oft bei Festivals vor 10.000 oder 20.000 Menschen aufgetreten, haben in bekannten Clubs gespielt und sind mit dem Nightliner-Bus kreuz und quer durch Deutschland, Österreich und die Schweiz gejöckelt. Was jetzt passiert, ist aber auch für Frank Vohwinkel (Gitarre), Mario Schmelz (Gitarre), Olli Meister (Gesang), Adam Krosny (Bass) und Maik Feldmann (Schlagzeug) wie ein i-Tüpfelchen auf ihrer 32-jährigen Karriere: Am 10. September spielen Betontod in Minden im Vorprogramm der Toten Hosen – vor voraussichtlich 40.000 Fans der Düsseldorfer Superstars. Das Konzert am Weserufer auf Kanzlers Weide ist der Abschluss der 19 Konzerte umfassenden „Alles aus Liebe“-Tour, die Campino & Co anlässlich ihres 40-jährigen Band-Bestehens spielen. Das Mindener Konzert ist bereits ausverkauft.

Ein großartiges Gefühl sei das gewesen, als die Nachricht kam, dass die Rheinberger die Düsseldorfer supporten dürfen, schwärmt Gitarrist Mario. „Die Hosen waren für uns schon sehr früh ein wichtiger Einfluss.“ Das kann man auch aus folgendem Satz herauslesen, mit dem Betontod, die es seit 1990 gibt, auf ihre Biografie verweisen: „In einer lauen Sommernacht auf einer Parkbank in Rheinberg entschlossen sich fünf Freunde, eine Band zu gründen. Inspiriert durch Bands wie Sex Pistols, Slime, Die Toten Hosen oder Die Goldenen Zitronen erscheint es den fünf Jungs als logische Konsequenz, ebenfalls eine Punkband zu gründen.“

Frank „Eule“ Vohwinkel fasst seine Gefühle so zusammen: „1988 die erste Goldene-Zitronen-Platte gekauft und in den Punk eingetaucht. Als Grundausstattung dienten die ersten Kassetten mit einer alten ZK-Aufnahme und natürlich die ersten Hosen-Platten. Wieviele blaue Flecken uns die Opel-Gang beschert hat oder dieses unendliche „Reisefieber“. Wir spulen die Kassette nun in die Gegenwart vor und wir können das Gefühl nur schwer beschreiben, wir dürfen die Hosen beim Abschlussgig der 40-Jahre-Shows supporten! Große Ehre und wir freuen uns wie die kleinen Kids von damals!“

Eine emotionale Sache also für die Band, deren Mitglieder überzeugte Botschafter ihrer Heimtstadt Rheinberg sind. Umso enttäuschter waren sie, als die Stadt ihnen die Stadthalle für ihre Weihnachtskonzerte verweigerte. „Wir haben nicht verstanden, was da los war, wir hätten sehr gerne in Rheinberg gespielt, die Konzerte waren ja schon ausverkauft.“ 2020 wollte die Band ihr 30-jähriges Bestehen in der Stadthalle feiern, alles war gebucht, wegen Corona mussten die beiden Abende verschoben werden. 2021 ein weiteres Mal. Jetzt gehen sie am 23. und 24. September in der Enni-Eventhalle in Moers über die Bühne. Die Vorfreude auf das Konzert mit den Hosen ist aber zu groß, um sich über die Entwicklungen in Rheinberg zu ärgern.

Die Musiker von Betontod kennen die Toten Hosen schon lange persönlich. „Wir sind ein paar Mal bei den gleichen Festivals aufgetreten, da läuft man sich über den Weg“, erzählt Mario. Vor nicht allzu langer Zeit habe Andi von den Hosen die Rheinberger angesprochen und ganz verwundert gefragt: „Wieso habt ihr eigentlich noch nie mit uns zusammen gespielt?“ Er wurde offenbar erhört – am 10. September wird ein Traum wahr.

(up)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort