Klassische Musik in Rheinberg Besonderes Streicher-Ensemble

Rheinberg · Fünf Musiker der Duisburger Philharmoniker gastierten in der Rheinberger Stadthalle. Sie spielten unter anderem das Streichquarettt in C-Dur von Franz Schubert, ein rund einstündiges Werk.

 Das Streichquintett der Duisburger Philharmoniker arbeitete auch in Rheinberg mit zwei Cellisten.

Das Streichquintett der Duisburger Philharmoniker arbeitete auch in Rheinberg mit zwei Cellisten.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Die Musikalische Gesellschaft präsentierte in ihrem zweiten Saison-Konzert in der Stadthalle ein ganz besonderes Streicher-Ensemble: das Streichquintett der Duisburger Philharmoniker mit Henry Flory und Eryu Feng an der Violine, Peter Horejsi an der Viola sowie Wolfgang Schindler und Robert Kruzlics am Violoncello. Diese fünf brillanten Musiker spielten drei außergewöhnliche Quintette mit großem Tiefgang von drei ganz unterschiedlichen Komponisten. Das Rheinberger Publikum war begeistert.

Das Schreiben eines Streichquartettes gilt als „Königsdisziplin“, heißt es unter Komponisten: als Prüfstein für meisterliches Handwerk, als prägnante Verdichtung und innovative Kraft. Großes in eine kleine Form zu bringen lautet der kompositorische Anspruch. Die traditionelle Quartett-Besetzung wird dabei durch eine zweite Bratsche oder Viola erweitert.

In diesem Geiste gestaltete das Streichquintett der Duisburger Philharmoniker sein Programm, das es zum Ende der vergangenen Spielzeit in Duisburg als 5. Profile-Konzert schon sehr erfolgreich darbot. In das Zentrum des Abends stellte das Ensemble Franz Schuberts (1797-1828) großes Streichquintett C-Dur, das die Konzertliteratur zu den „Gipfel­werken romantischer Kammermusik“ zählt. Das Streichquintett C-Dur, D 956, op. post. 163, so die genaue Kompositionsbezeichnung, ist ein kammermusikalisches Spätwerk Schuberts in vier Sätzen. Es ist mit einer Spieldauer von fast einer Stunde das längste Kammermusikstück des Wiener Komponisten überhaupt und erlangt im musikalischen Vortrag eine fast schon orchestral zu nennende Klangfülle, den die Duisburger Musiker optimal einzulösen imstande waren.

Kaum bekannt dagegen sind die Quin­tette des franzö­sischen Kompo­nisten, Geigers und Orchester­leiters Adolphe Blanc (1828-1885), von dem es das dreisätzige Streichquintett Nr. 3 D-Dur zu hören gab, sowie des dänischen Kompo­nisten und Diri­genten Niels Wilhelm Gade (1817-1890), dessen Streichquintett f-Moll zu Beginn des Abends angesagt war. Dabei traf das Philharmoniker-Ensemble exakt jenen „nordischen Ton“, der Gades Kompositionen so bedeutsam macht.

Adolphe Blancs drittes komponiertes Quintett schaffe dagegen eine Musik, die voller Lebendigkeit und Charme sei, die sich durch großen Schwung auszeichne und immer wieder mit originellen Einfällen überrasche, heißt es zutreffender Weise im Abendprogramm. So sah es auch das zahlreicher hätte kommen könnende Publikum, das aber einen umso größer und herzlicher ausfallenden Schlussapplaus spendete.

(O.R.)
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