Konzert von Matt Epp Songs über Liebe und Frieden in der Orsoyer Kirche

Orsoy · Berührend: Die kanadischen Musiker Matt Epp und Joel Couture machten auf ihrer Tour durch Europa Station am Niederrhein.

 Besuch bei einem alten Freund: Matt Epp in der Orsoyer Kirche.

Besuch bei einem alten Freund: Matt Epp in der Orsoyer Kirche.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Es wirkte wie eine Hommage an das Jahr 1968, als Flower-Power-Farben und Forderungen nach Liebe und Frieden die Öffentlichkeit prägten. Vor dem Altar war ein großes Tuch mit einem schmalen, bunt ausgestalten Herzen aufgespannt. Auch eine indigene Frau mit einem Wassertrog und der Aufschrift „Love“ war darauf zu sehen. Umgeben von diesem Motiv und eingebettet in Kerzenlicht, plazierten sich die beiden kanadischen Musiker Matt Epp und Joel Couture. Liebe und Frieden waren zentrale Botschaften von Epp, der auf seiner Europa-Tour sein zweites Konzert in Orsoy gab.

Eingeladen hatte ihn der aktuelle Budberger und künftig auch Orsoyer Pfarrer Heiner Augustin: „Wir kennen Matt seit gut 15 Jahren. Damals war er noch unbekannt. Da ist er in Hochfeld, wo ich auch Pfarrer war, aufgetreten.“ Seitdem hat sich der Kontakt gehalten. „Als wir hörten, dass er hier in die Gegend kommt, haben wir ihn eingeladen. Wir sind froh, dass es geklappt hat.“

Im ersten Block hatte der laut Augustin „unglaublich sympathische und engagierte Mensch, wenn es um Fragen von Ökologie und Frieden geht“, Songs seines aktuellen Albums „The river of tears“ im Gepäck – eine Platte, die von Tränen in diversen Lebenssituationen erzählt. Mit dem Titelsong gab er den Charakter des Konzerts im ersten Teil vor – bedächtige, klangschöne Singer-/Songwriter-Musik im Stil von James Taylor oder Bruce Springsteen, mit der er 2018 einen Wettbewerb gewonnen hatte.

Vom Charakter her sehr zurückgenommen, zeigten sich die Songs deutlich beeinflusst von Erlebnissen rund um die Krankheit seiner Frau im vergangenen Winter. Ganz stark kam das im Lied „Christmas alone“ zum Ausdruck, worin er sich an Weihnachten mit seiner Tochter ohne seine Ehefrau erinnerte – für alle, die in dieser Zeit allein sind.

Doch auch seine politischen Ansichten kamen zum Ausdruck – wie im Lied „Rise“, das vom Erstarken indigener Völker in Nordamerika handelt. Ökologische Themen fanden sich in den Songs „Japanese Maple Tree“, bei „Bee makes Wax“ oder „Nashville Firefox“ wieder.

Im zweiten Teil wurde das Duo zupackender, poppiger und melodisch noch eingängiger. Aber Epp erzählte weiter Geschichten wie beim „Song about my world“ über die Verantwortung für die Welt oder in dem flotteren „May I have this dance“. Ganz viel Gefühl transportierte er bei „The sound“ und vor allem beim berührenden „Never have I loved like this“. Mit dem a-capella vorgetragenen „Birch to Birch“ endete das Konzert mit der Botschaft: „The best kind of activism is love activism (dt.: Die beste Art von Aktivismus ist Liebesaktivismus).“

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