Streetart-Aktion in der Rheinberger Reichelsiedlung Bei der Artlon-Kunst geht es auch um soziale Fragen

Rheinberg · Beim Artlon-Kunst-Projekt in der Reichelsiedlung (wir berichteten) geht es nicht nur darum, Häuserwände schön zu bemalen. Es geht auch um die Definition von Heimat und darum, was Menschen in Rheinberg als „Zuhause“ betrachten.

 Birgit Rosada (stehend) von der Grafschafter Diakonie leitet Mädchen beim Malen am Quartiersbüro an der Buchenstraße an.

Birgit Rosada (stehend) von der Grafschafter Diakonie leitet Mädchen beim Malen am Quartiersbüro an der Buchenstraße an.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Beim Artlon-Kunst-Projekt in der Reichelsiedlung (wir berichteten) geht es nicht nur darum, Häuserwände schön zu bemalen. Es geht auch um die Definition von Heimat und darum, was Menschen in Rheinberg als „Zuhause“ betrachten. Das Projekt ist Bestandteil der „Heimatwerkstatt“ des Landesministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung; ein Landesprogramm zur Förderung und Stärkung der vielfältigen Heimat in Nordrhein-Westfalen. Den Rheinberger Beitrag „Big A“ hat das MAP-Team zusammen mit dem Caritasverband Moers-Xanten entwickelt, der auch den zehnprozentigen Eigenanteil von 4000 Euro aufbringt.

Die Ergebnisse einer Abfrage („Was ist für dich Zuhause?“) haben die Visualisierungen maßgeblich beeinflusst und bestimmen das Aussehen der Motive, die jetzt von international renommierten Streetart-Künstlern auf die sechs großen Häuser-Fassaden aufgebracht werden.

Die Brüder Manuel und Marco Kutz, die die Aktion zusammen mit dem Spanier Javi Landa Blanco entwickelt und organisiert haben, verfolgen langfristige Ziele mit der Artlon-Idee. Eine Idee ist, den Blick auf die nachhaltig angelegten Kunstwerke an der Ahorn- und Buchenstraße und damit auch auf den Multikulti-Mikrokosmos Reichelsiedlung zu lenken. Es sei doch erstaunlich zu hören, wie viele Rheinberger gar keine oder nur wenige Berührungspunkte mit der Hochhaussiedlung am Stadtrand hätten, sagen Kutz und Kutz. Ihre Formel: Kunst schafft Begegnung und Begegnung trägt dazu bei, Vorurteile abzubauen. Eine andere Idee ist, die in der Innenstadt bestehenden Artlon-Kunst-Wände (Schule am Pulverturm, Jugendzentrum Zuff, Willkommenswand an der Ecke Innenwall/Orsoyer Straße) mit der Reichelsiedlung zu verknüpfen, indem sie etwa bei Stadtführungen berücksichtigt werden.

Am Rande des Artlon beschäftigt sich auch die Grafschafter Diakonie mit dem Thema „Zuhause“. Während an den Hauswänden im großen Stil gepinselt und gesprüht wird, malt Kunsttherapeutin Birgit Rosada noch bis Ende der Woche mit Kindern vor dem Quartiersbüro an der Buchenstraße. Dort bemalten einige Mädchen Holzbrettchen und hatten viel Freude dabei.

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