Rheinberg Seniorenzentrum auf Bienenhaus-Areal

Rheinberg-Millingen · Dinslakener Gesellschaft investiert elf Millionen Euro in den Neubau in Millingen mit Kurzzeitpflege, Tagespflege, Wohngemeinschaften und barrierefreien Wohnungen. Alle Bäume auf dem Grundstück müssen gefällt werden.

 Wo einst das Bienenhaus stand, soll bald ein Seniorenzentrum entstehen.

Wo einst das Bienenhaus stand, soll bald ein Seniorenzentrum entstehen.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Das Restaurant „Bienenhaus“ ist längst Geschichte. Im November 2017 war das Gebäude abgerissen worden, zuvor hatte es schon jahrelang leer gestanden. Aber bald tut sich was auf dem 3735 Quadratmeter großen Grundstück an der Ecke Alpener Straße/Millinger Straße. Dort soll ein Seniorenzentrum entstehen. Der Bauantrag wird geprüft, die neuen Eigentümer hoffen, vielleicht noch in diesem Jahr, spätestens aber Anfang 2019 mit dem Bau beginnen zu können. Investoren, Architekten und künftige Betreiber der Anlage stellten sich und ihre Pläne jetzt in der Millinger Grundschule vor. Fast 70 Interessierte hörten gespannt zu und diskutierten mit.

Die Dinslakener Sachwertpflege GmbH, vertreten durch die Geschäftsführer Norbert Dreyer und Boris Striebing, rechnet mit einem Investitionsvolumen von elf Millionen Euro. „Wenn wir die Baugenehmigung bekommen, brauchen  wir noch drei bis vier Wochen, dann können wir loslegen“, sagte Striebing, der mit einer Bauzeit von 14 Monaten rechnet. Das Vorhaben sei mit der Heimaufsicht beim Kreis Wesel und dem Landschaftsverband Rheinland abgestimmt und sehr positiv beschieden worden, so Norbert Dreyer: „Denn Rheinberg braucht dringend Pflegeplätze.“

Mit der Planung ist die Lüdenscheider dh-Unternehmensgruppe beauftragt. Die Architekten Beate  Danielzik und Thomas Hampf präsentierten erste Skizzen für ein H-förmiges Gebäude mit zwei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss. Untergebracht werden eine Kurzzeitpflege mit 22 Zimmern plus Bad, eine Tagespflege mit zwölf Plätzen, zwei Wohngemeinschaften mit jeweils zwölf Zimmern plus Bad sowie 19 barrierefreie Wohnungen. Die werden zwischen 40 und 74 Quadratmeter groß sein und voraussichtlich zu einem Kaltmietpreis von zehn bis zwölf Euro angeboten werden. „Wir bauen komplett inklusive Mobiliar – im Prinzip löffelfertig“, sagte  Architektin Beate Danielzik. Auch ein Café gehört zum Haus.

 So soll das neue Seniorenzentrum in Millingen aussehen.

So soll das neue Seniorenzentrum in Millingen aussehen.

Foto: DH-Projekt

Betrieben wird das Haus von der Vital Wohnen AG, die zu der in Lünen ansässigen Mohring-Gruppe gehört. Mitarbeiter Eduardo Lopes hob das Vier-Säulen-Konzept hervor. „Kurzzeitpflege, Tagespflege, Wohngemeinschaften und barrierefreie Wohnungen – wir haben alles unter einem Dach“, so Lopes. Eine Intensivpflege wird es nicht geben. Er geht davon aus, dass 40 bis 50 Mitarbeiter (was rund 20 Vollzeitstellen entspricht) in Millingen beschäftigt sein werden.

Zur Anlage gehören 27 Stellplätze auf dem Grundstsück. Die Anlieferung wird in erster Linie von der Alpener Straße aus durch mehrere Eingänge erfolgen. Es gibt allerdings eine rückseitige Anlieferung über die Millinger Straße für Lkw.

Aus den Reihen der Zuhörer gab es Nachfragen. So vertraten einige Millinger die Auffassung, das Gebäude sei zu wuchtig und passe nicht in die dörfliche Struktur. Stadtplanerin Sonja Helmich sagte dazu: „Es ist schon eine Hausnummer für Millingen, aber die gesamte Planung bewegt sich im Rahmen des gesetzlich Zulässigen. Deshalb sieht die Stadt das positiv.“ Bedauerlich sei allerdings, dass sämtliche zehn Bäume auf dem Grundstück gefällt werden müssen. „Anders ist das Grundstück nicht zu nutzen“, so Helmich.

Dass die St.-Ulrich-Schützen alle zwei Jahre gleich nebenan ihr Schützenfest feiern, ist für die Betreiber der Seniorenanlage kein Problem: „Wir freuen uns schon darauf“, sagte Boris Striebing.

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