AOK und Awo-Kreisverband ziehen weg Doppelter Verlust für Rheinberg

Meinung | Rheinberg · Auch wenn es intern schon länger bekannt war und die Rheinberger Spatzen es zuletzt von den Dächern gepfiffen haben: Die AOK hat sich mit der Bekanntgabe, dass sie aus Rheinberg weggeht, ziemlich viel Zeit gelassen.

 Die AOK gibt das Gabäude an der Bahnhofstraße auf und will es verkaufen.

Die AOK gibt das Gabäude an der Bahnhofstraße auf und will es verkaufen.

Foto: Sassan Dastkutah

Auch wenn es intern schon länger bekannt war und die Rheinberger Spatzen es zuletzt von den Dächern gepfiffen haben: Die AOK hat sich mit der Bekanntgabe, dass sie aus Rheinberg weggeht, ziemlich viel Zeit gelassen. Stadtverwaltung und Politik haben erst vor wenigen Tagen offiziell erfahren, dass am 30. Juni endgültig Schluss ist. 55 Jahre lang hatte die Krankenkasse eine regionale Zentrale in der Stadt. Das ist bald Geschichte.

Für Rheinberg bedeutet das: 110 Arbeitsplätze weniger. Kaufkraft geht dadurch verloren. Das dürften zumindest Edeka und Lidl, an der Bahnhofstraße gleich gegenüber der AOK gelegen, zu spüren bekommen. Und dabei bleibt es ja nicht. Voraussichtlich noch in diesem Jahr zieht auch der Awo-Kreisverband Wesel um. Zurück nach Moers. Ein paar Dutzend Mitarbeiter, die jetzt im Sparkassen-Gebäude an der Bahnhofstraße arbeiten, werden ihre Büros künftig in der Noch-Enni-Zentrale an der Uerdinger Straße in der Stadtmitte haben. Der Energieversorger hat an anderer Stelle in Moers ganz neu gebaut. Zwei große Arbeitgeber weniger, das ist doppelt bitter für Rheinberg. Bei der AOK stellt sich auch die Frage, was die Krankenkasse mit ihrem stattlichen Gebäude anfängt. Sie will es verkaufen. Man darf gespannt sein, ob es in diesen angespannten Zeiten für eine Immobilie dieser Größenordnung Abnehmer gibt. Das vor 30 Jahren fertiggestellte und bezogene AOK-Haus bietet immerhin Platz für 150 Mitarbeiter.

Die Stadt hat sich als Vermittler angeboten. Die CDU hat einen ersten Stein ins Wasser geworfen und regt an, über eine Umwandlung der Büros in Wohnungen nachzudenken. Das wird so ganz einfach sicher nicht zu machen sein. Derzeit liegt das Gebäude in einem Gewerbegebiet. Und dann muss es ja auch einen Investor geben, für den sich ein solcher Umbau finanziell lohnt.

Wichtig ist jetzt, dass Verwaltung und Politik am Ball bleiben und versuchen, Einfluss auf die weitere Entwicklung zu nehmen.

In diesem Sinne: ein schönes Wochenende!

Uwe Plien

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