„Nachtfrequenz“ in Rheinberg Sich austoben mit Sprühdose und BMX-Rad

Rheinberg · Auch das Jugendzentrum Zuff in Rheinberg hat sich mit einem vielfältigen Programm an der NRW-Nacht der Jugendkultur beteiligt. Es gab einen Graffiti-Workshop, einen BMX- und Skater-Contest und viel, viel Musik.

 Amro (12) sprühte mit wachsender Begeisterung Graffiti, obwohl er eigentlich viel lieber Fußball spielt.

Amro (12) sprühte mit wachsender Begeisterung Graffiti, obwohl er eigentlich viel lieber Fußball spielt.

Foto: Armin Fischer (arfi)

(arfi) Bei der 13. „Nachtfrequenz“ wurde ausgelassen die Jugendkultur gefeiert. Am letzten September-Wochenende stand ganz NRW im Zeichen der Nacht der Jugendkultur. Bei über 300 Konzerten, Performances, Workshops und Aktionen in rund 100 Städten und Gemeinden im Land – unter anderem eben auch in Rheinberg – konnten die Jugendlichen feiern, tanzen, skaten, slammen, Theater oder Retrogames spielen, sich ausprobieren, neue Skills erwerben und neue Leute sowie Orte kennenlernen. Das Zuff an der Xantener Straße in Rheinberg machte in der Nacht der Jugendkultur, aber auch schon am Tag davor ein breit gefächertes Angebot.

Amro gefiel das Graffiti- Kursangebot, obwohl er eigentlich etwas anderes viel lieber macht: Fußball spielen zum Beispiel. Der Zwölfjährig besucht die Europaschule. Er treibt halt lieber Sport, als zu malen oder gar mit der Sprühdose kreativ zu sein. Doch der ausgesprochen reizvollen Gelegenheit, sich mal mit Farbe richtig austoben zu dürfen, konnte er nicht widerstehen. Sein Freund Oliver aus der Parallelklasse machte nach einer kurzen Überlegungsphase auch mit.

Sebastian Sturm, Leiter des Zuff- Jugendzentrums, und sein Team hatten zum Tag der Jugendkultur nicht nur den Graffiti-Workshop zu bieten, sondern auch einen ansprechenden Skaterkurs mit entsprechendem Instruktor organisiert und auch BMX-Fahrern freie Bahn eingeräumt auf dem Außengelände. Was will das jugendliche Herz mehr.

Bereits aus einiger Entfernung war die Hip-Hop-Musik aus den Lautsprechern zu vernehmen. An vielen Stellen am Haus wurde mit Sprühdose oder Pinsel gearbeitet, während die BMX-Kids schon ungeduldig auf den Startschuss warteten. Der zwölfjährige Timo erklärte seine Ziele auf zwei Rädern: „Ich möchte ein paar neue Tricks lernen und generell besser werden.“ Das sollte dann bis zum späten Abend gelungen sein.

Julian aus Rheinberg hatte in den zurückliegenden Tagen schon einige Gebäudewände grundiert in den Farben Weiß, Grau und Schwarz. Je nach Wahl haben die Farben darauf eine andere Wirkung. Sebastian Sturm freute sich auch über einen prominenten Gast aus der Stadtverwaltung. Beigeordnete Iris Itgenshorst stattete dem Zuff einen Besuch ab. Neben Finanzen, Soziales und Ordnung gehört auch der Jugendbereich zu ihren Aufgabengebieten. Und die Jugend habe für sie eine ganz besondere Bedeutung, sagte Itgenshorst.

Die Finanzierung solcher Sonderveranstaltungen werde vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) unterstützt, aber generell komme die Stadt Rheinberg für die Unterhaltung der Jugendeinrichtung auf. Kurzerhand beantwortete sie die Frage der Nachwuchssprayer nach weiteren Farbdosen positiv. Es konnte an der Übungswand munter weitergetestet werden. Mit viel Musik ging’s dann in die Nacht. Zum Einschlafen war die bestimmt nicht.

(arfi)
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