Folgen der Corona-Pandemie in Rheinberg Ärger über ungenutzte FFP2-Masken

Rheinberg · Eine Borther Apothekerin kritisiert: Viele Menschen hätten eine FFP2-Maske erhalten, aber trügen sie nicht. Sie warnt: „Stoffmasken bieten eine trügerische Sicherheit, dabei schützen sie nur davor, andere anzustecken. Selber kann man jedoch angesteckt werden.“

 Cordula Benning ist Inhaberin der Barbara-Apotheke.

Cordula Benning ist Inhaberin der Barbara-Apotheke.

Foto: Armin Fischer ( arfi )

Die Apothekerin Cordula Benning aus Borth spricht sich für das Tragen von FFP2-Masken aus. „Nur diese Masken garantieren den absoluten Schutz und nur darum darf es jetzt gehen“, sagte Benning unserer Redaktion. Bundesweit sind FFP2-Masken über die Apotheken an über 60-Jährige sowie Menschen mit Vorerkrankungen verteilt worden. Was die Betreiberin der Borther Barbara-Apotheke ärgert: „Die Menschen kamen von überall her und haben uns die Masken quasi aus der Hand gerissen. Alle Apotheker, die ich kenne, haben viel mehr Masken rausgegeben, als sie erstattet bekommen. Und dann tragen etwa 60 Prozent der Berechtigten sie gar nicht.“ Die Apothekerin wird nicht müde, ihre Kunden nach dem Grund dafür zu fragen, und erhält oft Ausreden. „Eine ältere Dame sagte: Ich muss doch nur eben zu Edeka. Dabei ist es wichtig, die FFP2-Masken bei jedem noch so kleinen Weg aufzusetzen.“

Den Grund für die Lässigkeit im Umgang mit dem potenziell lebensrettenden Schutz sieht Benning im Unwissen vieler Menschen: „Stoffmasken bieten eine trügerische Sicherheit, dabei schützen sie nur davor, andere anzustecken. Selber kann man jedoch angesteckt werden. Das ist bei FFP2-Masken nicht der Fall. Man kann den Leuten nur immer den dringenden Rat geben: Tragt diese Masken.“

Drei bis sechs Euro kostet eine FFP2-Maske im Handel. „Lüftet man sie nach jedem Einsatz gut aus, kann die Maske eine Woche lang genutzt werden“, erklärte Benning. Damit sich auch sozial schwächere Mitmenschen optimal schützen können, wünscht sich die Borther Apothekerin eine Unterstützung vom Staat. Gleichzeitig warnte sie davor, an der falschen Stelle zu sparen: „Wenn FFP2-Masken für wenige Cent angeboten werden, könnte es sich um Fälschungen handeln, die im schlimmsten Fall keinen Schutz bieten.“ Wer sichergehen will, sollte sich an folgende Merkmale halten: FFP2-Masken müssen ein CE-Kennzeichen sowie eine vierstellige Nummer tragen, die einen Rückschluss auf die zugelassene Prüfstelle gibt. Laut der Zentralstelle der Länder für Sicherheitstechnik (ZLS) gibt es in Deutschland aktuell zwei Prüfstellen: Dekra Testing and Certification mit der Prüfnummer 0158 und das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) mit der Nummer 0121.

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