Monika Willert aus Millingen starb bei einem Verkehrsunfall Abschied von einer Frau mit großem Herzen

Rheinberg-Millingen · Monika Willert kam beim Versuch, das wegrollende Auto ihres Vaters aufzuhalten, ums Leben. Viele Rheinberger kannten die beliebte 49-jährige Millingerin durch ihre Theatergruppe und als Büttenrednerin im Karneval.

 So kanten viele Rheinberger Monika Willert aus Millingen. Sie starb im Alter von 49 Jahren.

So kanten viele Rheinberger Monika Willert aus Millingen. Sie starb im Alter von 49 Jahren.

Foto: Familie

Es gibt sie, diese ganz besonderen Menschen. Man sieht sie und man mag sie. Sie schauen einen an und man lächelt, auch wenn der Tag blöd war. Sympathisch, freundlich, entspannt. Monika Willert (Foto: Familie) war so ein Mensch. Ihre Stimme hatte einen ruhigen Klang. Ihr sanfter Blick war der einer Frau, die die Menschen und das Leben liebt. Monika Willert war der Mittelpunkt ihrer Familie. Es war selbstverständlich für sie, für alle da zu sein. Ihr Mann Dieter und ihre Söhne Lasse (16) und Leif (12) standen an erster Stelle, ganz klar. Aber auch für ihren Vater Karl-Heinz und ihre Brüder Claus und Jürgen mit Familien war viel Platz in ihrem Herzen, ebenso für die vielen Freunde. Familie wurde bei Willert und Weyhofen (sie war eine geborene Weyhofen) groß geschrieben. Oft traf man sich beim Vater zum Essen in Millingen.

Das alles hätte noch sehr lange so weitergehen können. Das hat sich Monika Willert ganz gewiss gewünscht. Doch dann ist das passiert, was niemals hätte passieren sollen und dürfen. Alles Unglück der Welt auf einmal, denkt man. Ein fürchterlicher Unfall, so unfassbar, so absurd, dass es auch nach zwei Wochen nicht zu begreifen ist. Monika Willert ist bei diesem schrecklichen Unfall in Millingen gestorben, als sie versuchte, das wegrollende Auto des Vaters aufzuhalten. 49 Jahre war sie alt.

Das Herz sagt: Das kann unmöglich wahr sein, bestimmt kommt sie gleich zur Tür rein und lächelt. So, wie sie das immer gemacht hat. Doch der Verstand sagt: Nein, das wird nicht passieren. Es ist traurige Gewissheit: Sie wird in den Ferien nicht mehr mit der Familie nach Kiel fahren, in die Heimatstadt ihres Mannes, um dessen Familie zu besuchen. Sie wird Leif nicht mehr bei Fußballspielen anfeuern. Sie wird mit Lasse nicht mehr mit dem Fahrrad unterwegs sein. Sie wird sich nicht mehr im Behindertenbeirat engagieren. Sie wird sich nicht mehr mit ihrem großen Freundeskreis für Ausflüge und schöne Stunden verabreden. Sie wird nicht mehr kommen, wenn sich ihre Theatergruppe zum Proben und Vorbereiten der nächsten Aufführung trifft.

Überhaupt, das Theater und die Bühne. Was haben die Rheinberger gelacht, wenn sie bei Büttensitzungen als Tusnelchen und ihr lange verstorbener Onkel Friedhelm Hückels als Onkel Fritz gemeinsam aufgetreten sind und sie ihm die Stichworte für seine Witze gab. Später trat sie mit ihrer Theatergruppe auf. Unfassbar traurig seien sie, versichern die Freundinnen. Und: „Moni wird uns sehr fehlen.“ Weitermachen werden sie, denn: „Moni hätte es nicht gewollt, dass wir das Theaterspielen ausfallen lassen.“ Sie war das Organisationstalent, hat immer die Truppe zusammengehalten, hatte immer ein offenes Ohr für jeden.

Im September sollte es eine schöne Party geben. Monika Willert und ihre Freundinnen Claudia und Sharmila wollten gemeinsam ihre 50. Geburtstage feiern. Die Einladungen waren schon verschickt. Jetzt ist alles abgeblasen. Aber irgendwann wird wieder gefeiert, und es wird wieder Ferienfahrten, Fußballspiele und Fahrradtouren geben. Auch Besuche bei der Familie und Treffen in Vaters Garten. Keine Frage: In den Herzen aller, die Monika Willert kannten, mochten und liebten, wird sie dann immer und überall dabei sein. Und lächeln.

Uwe Plien

(up)
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