Lebensmittel-Ausgabestelle Rheinberg 400 Spendenpakete für die Tafel

Rheinberg · Am Dienstag war die letzte Lebensmittel-Ausgabe dieses Jahres im Rheinberger St.-Anna-Pfarrheim. Das Team um Koordinatorin Tanja Braun war überwältigt von der Spendenbereitschaft. Viele Bürger und Unternehmen gaben Spenden ab.

 Tafel-Koordinatorin Tanja Braun in ihrem Büro, in dem sich Geschenkepakete stapeln. Ein Händler hat sogar zwei Fahrräder gespendet.

Tafel-Koordinatorin Tanja Braun in ihrem Büro, in dem sich Geschenkepakete stapeln. Ein Händler hat sogar zwei Fahrräder gespendet.

Foto: Armin Fischer ( arfi )

Tanja Braun, ehrenamtliche Koordinatorin der Rheinberger Tafel, hat endlich ein eigenes Büro im Pfarrheim St. Anna. Arbeiten kann sie dort momentan nicht. Bis unter die Decke stand der Raum am Dienstag voll mit Weihnachtspaketen. „Wir haben noch nie so viele Spenden für unsere Kunden bekommen“, sagt Braun und ist gerührt. „400 Pakete, das ist der Wahnsinn.“

Allein 100 mit Leckereien und Einmalmasken gefüllte Seniorentüten sind dabei. „Die haben uns Solvay-Mitarbeiter gespendet“, sagt die Koordinatorin. Wie sie haben auch die Beschäftigten des Aldi-Logistikzentrums gespendet. „Aber nicht nur Unternehmen unterstützen uns“, erzählt Braun. „Der überwiegende Teil sind Einzelspenden von Rheinbergern. Oder von Parteien, den kfd-Frauen oder anderen Gruppen. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir das alles an unsere Kunden weitergeben können.“

Diese Kunden, das sind inzwischen etwa 1000 Rheinberger aus rund 250 Haushalten. Menschen, die finanziell auf schwachen Beinen stehen und froh sind, wenn sie sich am Dienstag an der Tafel-Ausgabe-Stelle am Pfarrheim St. Anna etwas abholen können. Kaffee, Nudeln, Reis, Marmelade, aber auch Schokolade oder Pflegemittel. Anders als früher wird in Rheinberg nur noch an Bedürftige aus Rheinberg verteilt. Tanja Braun: „Niemand muss sich schämen, hierher zu kommen. Unsere Kunden sind Lebensmittelretter.“ Denn ein Großteil der Lebensmittel, die ausgegeben werden, stammen aus Supermärkten und sind Waren, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, die aber bei Weitem nicht schlecht oder ungenießbar sind. Würden die Tafel-Fahrer sie nicht mit dem Kühlwagen abholen und einlagern, landeten sie im Müll.

Die Auswirkungen von Corona bekommt die Tafel zu spüren. „Einerseits haben wir dadurch rund 20 Prozent mehr Kunden“, so Tanja Braun. „Leute, die ihre Arbeit verloren haben oder in Kurzarbeit geschickt wurden. Andererseits bekommen wir erheblich mehr Spenden.“ Allerdings ist durch die Pandemie auch die Zahl der Tafel-Helfer geringer geworden. Ältere Helfer, die in die Risikogruppe fallen, müssen pausieren. So packten am Dienstag statt 50 Freiwillige wie sonst nur etwa 30 mit an.

Die Freude bei der letzten Ausgabe vor Weihnachten und in diesem Jahr war groß. Viele Kunden gingen reichlich bepackt und mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause. Und das Tafel-Team, das alle Hände voll zu tun hatte, hörte nicht nur einmal ein ehrlich gemeines Dankeschön.

Am nächsten Dienstag macht die Tafel Pause. „Am 5. Januar sind wir dann wieder für unsere Leute da“, sagt Tanja Braun.

Wer spenden möchte: Rheinberger Tafel, Konto bei der Sparkasse am Niederrhein, DE 91 354500 1560 102491.

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