Alpen Rektor Becker: Feierstunde zum Abschied

Alpen · Der Leiter der Alpener Hauptschule will nach 40 Lehrerjahren das Leben mit anderen schönen Dingen des Lebens füllen.

 Ein Abschied mit vielen Freunden. Hauptschul-Rektor Horst Becker (vorn Mitte mit Ehefrau Irmgard) geht in den Ruhestand.

Ein Abschied mit vielen Freunden. Hauptschul-Rektor Horst Becker (vorn Mitte mit Ehefrau Irmgard) geht in den Ruhestand.

Foto: Armin Fischer

Nein, in der heutigen Schullandschaft würde Hans-Peter Becker nicht so selbstverständlich den Beruf des Lehrers ergreifen wollen. "Ich würde mir Bedenkzeit nehmen und mich informieren. Vermutlich würde ich dann aber Lehrer einer Sekundarschule", erklärte der Rektor der Alpener Hauptschule. Dieses Amt bekleidet Becker zwar offiziell noch bis Ende Juli, dennoch lud er für gestern Freunde, Weggefährten, Schüler und Kollegen in die Schulbibliothek, um mit ihnen gemeinsam die Versetzung in den Ruhestand zu feiern.

Dabei wirkte er wie jemand, der mit sich und seinem Leben rundum zufrieden ist, auch weil er an der entscheidenden Stelle seiner Karriere den richtigen Schritt getan hat. "Der Wechsel an die Alpener Hauptschule vor 19 Jahren war beruflich die beste Entscheidung in meinem Leben", gesteht Becker, der seine Freizeit künftig mit ausgedehnten Fahrradtouren verbringen und das Erlebte dabei bildlich festhalten möchte. Vermissen wird ihn vor allem sein Nachfolger Hermann Terboven: "Es war eine Partnerschaft auf Augenhöhe, geprägt von Vertrauen und Harmonie. Zwischen uns passte kein Blatt", versicherte der künftige Rektor. Aber auch die Schüler wissen, was sie ihrem scheidenden Rektor zu verdanken haben. "Ohne Sie würden wir nicht wissen, dass es mal eine Zeit ohne Smartphones gab und woher McDonalds kommt. Wir werden Sie vermissen, Sie uns aber auch", bekannten die Neuntklässler Franziska Eden und Dennis Bärmann.

Schulamtsdirektorin Petra Klisch zeigte noch einmal den beruflichen Werdegang Beckers auf, der im Jahre 1975 an einer Duisburger Grundschule kurios begann: "Du wurdest offiziell als Volksschullehrer eingestellt, obwohl diese Schulform bereits 1968 abgeschafft worden war." Die Mitarbeiterin der Schulbehörde schätzte an Becker unter anderem die "humorvolle Bewältigung von Störungen". Die Arbeit eines Schulleiters und Lehrers ist wie kaum ein anderer Beruf geprägt von der schnelllebigen Zeit. Darauf machte Bürgermeister Thomas Ahls, der den Dank von Rat und Verwaltung überbrachte, deutlich: "Ich habe großen Respekt vor Menschen, die sich immer wieder neu auf den Zeitgeist einstellen müssen. Ich glaube, dass du ganz viel hinterlässt." Daneben machte sich der Verwaltungschef Gedanken über den künftigen Verwendungszweck des rüstigen Pensionärs: "Ich wünsche mir, dass wir uns ganz oft begegnen. Ich habe da ein paar Tipps für ein Ehrenamt: Wie wäre es mit Schiedsmann oder Bürgerbusfahrer?" Nichts für Becker, der seine Freizeit lieber mit den schönen Dingen des Lebens füllen möchte. Weil dazu gelegentlich ein edles Tröpfchen zählt, überreichte ihm Thomas Ahls eine Flasche "Alpener Wildfrucht-Traum". Passend dazu demonstrierte Sekundarschulleiter Tilman Latzel in einem philosophischen Vortrag, dass für derlei Annehmlichkeiten immer Platz im Leben eines Ruheständlers vorhanden sein sollte. Als ersten Adressaten seiner Danksagung nannte Hans-Peter Becker seinen langjährigen Weggefährten Hermann Terboven: "Ich bedaure wirklich sehr, dass wir beide nicht das silberne Schuljubiläum feiern konnten."

Neben den beruflichen Weggefährten und den Schülern galt der Dank des Rektors den Eltern: "Schule funktioniert nicht ohne sie. Die Kommunikation mit den Eltern war an dieser Schule in all den Jahren hervorragend."

(erko)
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