Rheinberg Reibekuchen für die Wagenbauer

Rheinberg · Käthi Spolders und Gertrud Bresser versorgten die Rhinberkse Jonges, die fleißig an den Karnevalswagen arbeiten.

 In der Wagenbauhalle der Rhinberkse Jonges: Gertrud Bresser und Käthi Spolders (ganz rechts) backen Reibkuchen für die hungrigen Männer. Die Größe der Reibekuchen ist zwar nicht genormt - aber es wurde trotzdem nachgemessen.

In der Wagenbauhalle der Rhinberkse Jonges: Gertrud Bresser und Käthi Spolders (ganz rechts) backen Reibkuchen für die hungrigen Männer. Die Größe der Reibekuchen ist zwar nicht genormt - aber es wurde trotzdem nachgemessen.

Foto: Arfi

Das wichtigste Etappenziel ist erreicht: Bei der Weihnachtsfeier konnte Prinz Markus II. in der Wagenbauhalle der Rhinberkse Jonges auf seinem Prinzenwagen bereits einmal Probe stehen. "Dieses zeitliche Ziel setzen wir uns jedes Mal selbst. Und bislang haben wir es auch immer geschafft", sagt Wagenbaumeister Heinz-Dieter Knop mit Blick auf das Gefährt. Ausruhen kann sich das rund 30-köpfige Helferteam nun aber nicht. "Hier steht noch eine ganze Menge Arbeit an. Zu früh sind wir bisher noch nie fertig geworden", bemerkt Erwin Thiemann lachend.

Seit November sind die Wagenbauer nun schon mit der Arbeit dran. Direkt nach der Prinzenwahl ging es los. Seitdem wird jeden Mittwoch und Samstag in der vereinseigenen Wagenbauhalle im Gewerbegebiet Nord gehämmert, gesägt, geschweißt, gemalt und gestaltet. "Beim Wagenbauen kommt so ziemlich jede handwerkliche Arbeit Mal zum Tragen. Man hantiert mit Holz, Eisen und Kleister, macht Maler- und Schweißerarbeiten", sagt Knop.

Zum Glück ist im Team quer durch die Berufe alles vertreten. Der Wagenbaumeister selbst ist Steinbildhauer. Seine Aufgabe ist die Ausgestaltung der Figuren und Motive. Anstatt Stein wird nur lediglich Gips und Styropor verwendet. Theo Geßmann übernimmt die Schweißerarbeiten, Erwin Thiemann ist für die Technik verantwortlich. "Jeder macht das, was er kann. Die anderen lernen es beim Zugucken und Ausprobieren. Dümmer wird man hier jedenfalls nicht", betont Thiemann.

Vier von insgesamt sieben Wagen sind bereits fertig: Die Zuglok, das Narrenschiff, der Kommandantenwagen und einer von drei Mottowagen. "Wir wollen in diesem Jahr möglichst weit kommen, damit ab Januar auch andere Vereine in unserer Halle bauen können", so Knop. Das Herzstück, der Prinzenwagen, wird allerdings noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Wie jedes Jahr darf die Tollität bei der Gestaltung ein Wörtchen mitreden. Wie die hoheitliche Narrenkutsche letztlich aussehen wird, bleibt aber ein Geheimnis.

"Das soll für die Zuschauer schließlich eine Überraschung sein", bemerkt Heinz-Dieter Knop. Nur so viel sei verraten: Die Merkmale und Hobbies des Prinzen werden dabei aufgegriffen. "Unser Prinz ist Hobby-DJ und arbeitet bei der Firma Zelte Evers. Vielleicht findet man diese Elemente ja in dem Wagen wieder. Man darf auf jeden Fall gespannt sein", sagt der Wagenbaumeister knapp. Knapp wird auch die Zeit. Schon am 16. Februar steht der große Rosenmontagszug an.

Meist arbeitet das Team bis zum letzten Tag an den kunterbunten Wagen. Nicht zuletzt deshalb, weil der Wagenbaumeister viel Wert auf Perfektion legt. "Mein Motto ist, was ich sehe, sehen die anderen auch", so Knop. Der Spaß bei der Arbeit kommt dennoch nicht zu kurz. "Wir sind eine Gemeinschaft. Entscheidend ist, dass wir alle mit Freude dabei sind", ergänzt er.

Dazu gehören stets auch kleine Höhepunkte, wie die legendären Reibekuchen von Käthi Spolders und Gertrud Bresser. Seit 14 Jahren backen die Frauen die knusprigen Köstlichkeiten für die Wagenbauer. Jetzt war es wieder so weit. "Die sind so lecker, dass man gleich doppelt so motiviert ist", waren sich die Rhinberkse Jonges in der Wagenbauhalle einig.

(beaw)
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