Orsoy Regenschirme waren nur für die Kamelle

Rheinberg · Bunte Wagen, fantasievolle Fußgruppen und ein strahlend blauer Himmel beim 15. Tulpensonntagszug in Orsoy.

 Der Fluch der Karibik war bei herrlichem Sonnenschein in Orsoy das reinste Vergnügen.

Der Fluch der Karibik war bei herrlichem Sonnenschein in Orsoy das reinste Vergnügen.

Foto: Olaf Ostermann

Punkt 14.11 Uhr gab Werner Diebels vom 1. Orsoyer Karnevalskomitee (OKK) als Zugleiter das Startzeichen. Die Motoren der Zugmaschinen heulten auf, die bunte Karawane setzte sich zum 15. Tulpensonntagszug in Bewegung. Und es war wieder ein bunter Zug. Neun Wagen und 18 Fußgruppen hatten sich vorm Start auf gut einem Kilometer in Position gebracht. Es herrschte schon vorm Startschuss eine unglaubliche Stimmung - und auch das Wetter hätte herrlicher kaum sein können.

Mit drei Wagen fuhren die Karnevalisten des 1.OKK mit. Die Garden hatten eigene bunt bemalte Wagen. Emeliy (6) von der Garde Lolipops schmiss kleine Eisbären, Fruchtgummis und andere Leckereien. Die kleine Gardistin hatte sichtlich Spaß. Auch die Laufgruppen hatten sich toll verkleidet und boten den Zuschauern ein klasse Bild. Schneewittchen und die sieben Zwerge vom Kegelclub Kornblumen laufen schon seit dem ersten Zug mit. "Das macht immer Spaß", sagte Vorsitzende Annegret Koch. Unter die jecke Kolonne hatten sich auch Piraten gemischt. Die waren aber eher witzig als furchteinflößend.

Gute Laune verbreitete auch die Jugendabteilung des SV Orsoy. Rund 70 Jugendliche liefen mit oder warfen Wurfmaterial vom grün-weißen Wagen. Die erste und zweite Mannschaft des SV Orsoy hatten sich selbst ihr grünweißes Wappen gemalt. Natürlich war auch wieder der Karnevalsstammtisch aus Orsoy als bunte Jecken im Wagen unterwegs.

Es herrschte im Zug gute Stimmung. Von überall her schallte Musik. Auch die Gäste aus der Nachbarschaft - wie der Millinger Wagen - sorgten für allerbeste Laune. Der Wegesrand war gesäumt von tausenden Närrinnen und Narren. Dort standen Könige, Bienen, Cowboys friedlich neben Indianerinnen und Prinzessinnen. Mitten drin ein Mann vom FBI. Der kleine Jan-Antoni (4) kam als FBI-Agent und hatte einen Trick auf Lager, um möglichst viele Leckereien zu sammeln. Auch wenn der Himmel strahlend blau war, hatte der kleine Karnevalist dennoch einen Regenschirm dabei. Kaum kam ein Kamelle-Regen, drehte er den Schirm um, und die Süßigkeiten flogen hinein. "Das macht Spaß", freute sich der kleine Orsoyer. Auch die anderen Kinder heimsten ordentlich Süßes ein. Kaum flog Süßes durch die Luft, reckten die Mädchen und Jungen ihre Arme in die Höhe und schnappten nach der Beute. Der Rest wurde in Windeseile vom Boden aufgelesen. Schnell füllten sich die Tüten der Kinder.

Der Zug hatte sich mittlerweile auf über einen Kilometer gezogen. Hier und da hielt der Lindwurm und ließ die Jecken am Straßenrand schunkeln. Der Schlachtruf des Tages war ein fröhliches Helau, das immer und überall durch den ganzen Ort hallte. Besser hätte es nicht laufen können. Super Wetter, bunte Wagen, gut gelaunte Jecken auf den Wagen und in den Fußgruppen, gut gelaunte Närrinnen und Narren am Wegesrand - perfekt. Unter dem Motto "Die Wartezeit ist nun vorbei, Orsoy hat jetzt auch U 3" zog der Lindwurm durch fast alle Orsoyer Straßen. Die rote Laterne hatte das blau-weiße Elferratsschiff.

(sass)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort