Rheinberg Rat: Politik ist sauer auf Gleichstellungsbeauftragte

Rheinberg · Warum war das Interesse an der Veranstaltung zum Internationalen Frauentag so gering, dass diese kurzfristig abgesagt wurde? Auf diese Frage wollte die SPD-Fraktion eine Antwort haben und hatte deshalb einen Antrag an den Rat gestellt. Geplant war eine Podiumsdiskussion mit und für Rheinberger Frauen zum Thema "Frau und Beruf". Daran sollte sich eine Kabarettveranstaltung mit Simone Solga anschließen. Das Interesse war allerdings äußerst gering.

"Wir sind sehr enttäuscht", sagte SPD-Fraktionschef Jürgen Madry gestern Abend im Rat. "Die Werbung war sehr schlecht, wir hatten Prospekte erwartet. Schließlich hat die Veranstaltung Geld gekostet. Die Vorbereitung war sehr unprofessionell."

Diesem Urteil schloss sich Ulla Hausmann-Radau an. Die Grünen-Ratsfrau gehörte der Planungsgruppe an. Die Ausführungen, die die städtische Gleichstellungsbeauftragte und damit Hauptverantwortliche Diana Schrader auf die Fragen der SPD angab, halte sie für geschönt, sagte Hausmann-Radau. "Wir Frauen waren davon ausgegangen, dass im Vorfeld viel mehr gemacht wird. Die Vorgaben sind von Frau Schrader nicht umgesetzt worden. Ich fühle mich veräppelt."

Sarah Stantscheff (CDU), ebenfalls Mitglied der Planungsgruppe, bedauerte, dass das Frauentags-Event im Sande verlaufen sei. Sie sprach von einer "Verkettung unglücklicher Umstände".

Bürgermeister Frank Tatzel hob hervor, auch die Verwaltung bedaure die Absage. "Wir müssen künftig besser überlegen, wie wir eine solche Veranstaltung planen." Diana Schrader selbst wies die Anschuldigungen zurück. Sie habe getan, was man man habe tun können, betonte sie. Sie habe sogar selbst Plakate verteilt und man habe ihr zugesagt, dass diese auch aufgehängt werden sollen. Die Gleichstellungsbeauftragte machte die örtliche Presse mit verantwortlich dafür, dass die Veranstaltung nicht so gelaufen sei, wie sie es sich gewünscht habe.

(up)
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