Alpen Rainer Groß ist der Kandidat der CDU

Alpen · Knappe Entscheidung für die Landtagswahl: Der Xantener setzte sich gestern Abend in der Delegiertenversammlung in Alpen mit 25 zu 23 Stimmen gegen seinen Mitbewerber Nick Kriegeskotte aus Kamp-Lintfort durch.

 Rainer Groß (links) und Nick Kriegeskotte lieferten sich ein faires Duell auf Augenhöhe um die Landtagskandidatur für die CDU.

Rainer Groß (links) und Nick Kriegeskotte lieferten sich ein faires Duell auf Augenhöhe um die Landtagskandidatur für die CDU.

Foto: Armin Fischer

Die CDU im Wahlkreis Wesel 2 geht mit Rainer Groß in den Landtagswahlkampf. Der Xantener setzte sich gestern Abend in der Delegiertenversammlung gegen seinen Mitbewerber Nick Kriegeskotte durch.

Der Ring: das Restaurant Zum Dahlacker in Alpen. Die Gemeinde liegt mitten im Herzen des Wahlkreises. Örtlich gesehen hatte also keiner der beiden Kandidaten einen räumlichen Vorteil zum heimatlichen CDU-Verband, sondern sie traten sozusagen auf neutralem Terrain an. Aber auf einem Terrain, dass bei aller geheimer Wahl das Zünglein an der Waage gewesen sein dürfte. Einige Verbände hatten schon früh ihren Favoriten ausgemacht, doch wie würde Alpen abstimmen? Alle Überlegungen über den Ausgang des Kampfes waren nur Kaffeesatzleserei.

Die Kontrahenten: In der einen Ecke Rainer Groß aus Xanten. Durchaus in der Region ein politisches Schwergewicht dank seiner Erfahrung im Rat. Polizeibeamter, Jahrgang 1961, lange Jahre CDA-Vorsitzender im Kreis Wesel, Vorsitzender des Stadtverbandes, Ratsvertreter und stellvertretender Bürgermeister. Ihm gegenüber in der anderen Seite Nick Kriegeskotte, von den Christdemokraten aus Kamp-Lintfort nominiert, 32 Jahre alt, Jurist und ursprünglich aus der Jungen Union kommend. Beide wollen im Landtag ihre Schwerpunkte auf Innere Sicherheit und Bildung legen, Kriegeskotte ergänzte um die Wirtschaftspolitik und die Förderung der Informationstechnologie. Groß betonte die Arbeit für die Bürger im Wahlkreis.

Die Titelverteidigerin: Gab es diesmal nicht. Marie-Luise Fasse wird dem Landtag - mit einer zweijährigen Unterbrechung - nach 22 Jahren den Rücken kehren.

Die Punktrichter: 48 an der Zahl aus den sechs CDU-Verbänden des Wahlkreises. Für Mentoren und Kandidaten galt es, sie im Vorfeld zu überzeugen. Die Telefone liefen heiß, besonders nachdem sich die Kandidaten in einigen CDU-Verbänden persönlich vorgestellt hatten. Den entscheidenden Vorteil konnte im Vorfeld keiner der beiden für sich verbuchen. So wurde es ein Kampf auf Augenhöhe.

Ring frei: Die Kontrahenten kämpften hart, aber immer fair. Kein Tiefschlag unter die Gürtellinie. Statt dessen gingen sie pfleglich miteinander um. Denn der eigentliche Gegner lauerte nicht in der Ecke gegenüber, sondern war an diesem Abend in Alpen nicht anwesend. Verständlich, er wird aller Wahrscheinlichkeit nach René Schneider heißen und heute von der SPD nominiert. Bei der letzten Landtagswahl hat er den Wahlkreis 57 direkt gewonnen. So blieb es also in Alpen bei einem pfleglichen christdemokratisch-internen Schlagabtausch. Groß und Kriegeskotte erklärten, wie sie sich den Wahlkampf ab sofort vorstellen. Dass es elf lange Monate werden, daran ließen beide keinen Zweifel.

Die Entscheidung: Denkbar knapp, knapper ging's nicht. 25 Stimmen für Rainer Groß und 23 Stimmen für Nick Kriegeskotte. Damit trägt der Xantener CDU-Chef den Gürtel des Herausforderers.

Die Herausforderung: Schneider zu schlagen, wird für die CDU kein leichtes Unterfangen werden. Bringt er doch seine Parlamentserfahrung mit ein und das Pfund des Direktmandates. Aber auch die SPD hat auf Landesebene gehörig an Sympathie eingebüßt. Beide Volksparteien krebsen nach einer Umfrage von infratest/dimap Mitte Mai gleichauf bei 31 Prozent.

Spruch des Abends: "Der Wahlkampf beginnt morgen. Wir haben elf Monate Zeit." (Rainer Groß)

(pek)
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