Rheinberg Privatschule startet mit acht Kindern

Rheinberg · In der alten Reichel-Villa auf dem Annaberg in Rheinberg wurde gestern die "International School of Life" eröffnet.

 Mit Wunschzetteln der Kinder starteten gestern Brieftauben an der neuen Schule in Rheinberg.

Mit Wunschzetteln der Kinder starteten gestern Brieftauben an der neuen Schule in Rheinberg.

Foto: Armin Fischer

Mit dem ersten Schultag an einer regulären Grundschule hatte das Beisammensein gestern wenig gemein: Während die Eltern am gedeckten Frühstückstisch saßen, begrüßte die Schulleiterin in der gemütlichen Bibliothek i-Dötzchen mit ihren Zuckertüten, außerdem einige Zweitklässler: Mit insgesamt acht Knirpsen nahm gestern die Privatschule "International School of Life" den Betrieb auf.

Lange Flure, Klassenzimmer? Das gibt es in der Ganztagsgrundschule in der alten Villa des Textilfabrikanten Herbert Reichel nicht. Es ist ein bisschen wie Lernen zuhause. Fasziniert davon war auch Gabi Wiegand aus Moers, deren Enkelin eingeschult wurde: "Man merkt einfach, dass hier statt Paragrafen die Kinder im Vordergrund stehen."

Mindestens ebenso aufgeregt wie die Kids, deren Eltern und Großeltern zeigte sich gestern auch Schulleiterin Ursula Schwutke. Auch für sie war es natürlich der erste Schultag in der alten Reichel-Villa am Kiefernweg. Zum Start ins Schul- und Schülerleben hat sie gemeinsam mit "ihren" Kindern Wunschzettel geschrieben; einer davon wurde mit einer von acht Brieftauben auf die Reise geschickt.

Nach einem Jahr Konzeptions-, Planungs- und Umbauphase kehrt nun endlich Leben ein in die denkmalgeschützten Räumlichkeiten. "In der letzten Ferienwoche ist die notwendige Brandschutzabnahme erfolgt, an die die Genehmigung für den Schulbetrieb gekoppelt war", erläuterte Achim Schwutke. Weil im Obergeschoss aufgrund eines noch fehlenden Geländers die Fluchtwege nicht abgenommen wurden, beschränkt sich der Schulbetrieb bis auf Weiteres auf Keller und Erdgeschoss. Doch das bedeutet kaum eine Einschränkung. Für acht Kinder ist hier mehr als genug Platz.

"Neben meiner englischsprachigen Kollegin sowie demnächst einer Betreuungskraft bin ich ganztägig an der Schule", betont Ursula Schwutke. Außerdem sichert ein Team aus elf Lehrern, größtenteils Honorarkräfte, den Unterricht sowie die verschiedenen Projektangebote. Eigentlich sei alles wie an einer normalen Grundschule, schmunzelt Schwutke.

"Nicht ganz", sagt Anna Lena Erpenbach, deren Schwester zu den ersten Schülern der Privatschule zählt. "Mit dem Konzept will diese Schule jedem Kind Raum bieten, sich nach den eigenen Möglichkeiten zu entwickeln", so die Lehramtsstudentin. Das sei in einer Regelgrundschule kaum machbar.

(RP)
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