Rheinberg Prallvolles Adventsangebot an der Orsoyer Kirche

Rheinberg · Glühwein, Fotografien und besinnliche Musik, dazu noch eine Kunstausstellung und günstige Bücher bei der "LeseLust".

 Die Jugendabteilung des SV Orsoy war beim Adventsmarkt in voller Mannschaftsstärke angetreten.

Die Jugendabteilung des SV Orsoy war beim Adventsmarkt in voller Mannschaftsstärke angetreten.

Foto: Armin Fischer

Zahlreiche Fußgänger und Fahrzeuge, die in Richtung Kirche unterwegs waren, zeugten davon, wie viele Menschen die Stände rund um die evangelische Kirche an diesem zweiten Advent tatsächlich säumten. Und schon von weitem konnte man eine Trompete "Süßer die Glocken" spielen hören. "Es sind einige Stände weniger als beim letzten Mal. Wir mussten einige kurzfristige Ausfälle verkraften", sagte Organisatorin Helga Tempel. Zum Teil hatten sich die Händler krankheitsbedingt abgemeldet. Trotzdem war der Orsoyer Adventsmarkt mit 30 Ständen noch gut ausgestattet.

 Bernhard Grimm spielte Klavier, Annette Graf, Manuel Wieler, Kurt Schlüter, Initiatorin Edith Beck-Kowolik und Genoveva Angerhausen (v.l.) stellten beim Kunstspektrum aus.

Bernhard Grimm spielte Klavier, Annette Graf, Manuel Wieler, Kurt Schlüter, Initiatorin Edith Beck-Kowolik und Genoveva Angerhausen (v.l.) stellten beim Kunstspektrum aus.

Foto: Fischer Armin

"Für meinen Geschmack ist zuviel Handarbeit vertreten" - so fasste der Orsoyer Sascha Prinzen beim Genuss des Glühweins der Kirchengemeinde seine Eindrücke zusammen. Tatsächlich gab es aber auch handwerkliche Stände - so wie den mit Holzbäumen und Nikoläusen von Rita und Markus Bernschneider. "Mein Opa war Schreiner - da hab ich es einfach auch mal versucht", erzählte die dick eingemummelte Dame aus Borth. Deren Nachbarin Carmen Lorenz erstand einen Holzbaum. "Der kommt bei uns vor die Haustür, damit die Nachbarn wissen, wie weihnachtlich es bei uns ist, meinte die 51-jährige mit einem Augenzwinkern.

Auch in der kürzlich wiedereröffneten evangelischen Kirche fanden sich einige Kunsthandwerker mit Schmuck oder den selbst gemachten Karten von Genoveva Angerhausen und Barbara Radtke. "Viele Interessierte und viele nette Leute" begrüßten die beiden an ihrem Stand. Die Baerlerin Sigrid Dickmann lobte, dass es auch Angebote in der Kirche gab. Einige wie Werner Turek vom Orsoyerberg staunten ob der neuen Malereien.

Pfarrer Uwe Klein schoss von dem mit Nikolaus-Mützen musizierendem Spielmannszug Orsoy noch Fotos, ehe er mit dem "Orsoyer Ensemble" danach selbst am Altarplatz in seine Tuba blies. "Viele kommen rein und sagen. Boa; ist das hier schön geworden. Die Kirche ist hier kein Bereich über den Menschen, sondern einer mitten im Leben." Der SV Orsoy verkaufte "Orsoyer Burger", Kinder- und Glühweinpunsch. "Das ist unsere Spezialrezeptur", meinte Jugendtrainer Sven Hogens. Der Orsoyer Sven Schmidt genoss mit Bekannten einen leckeren Becher. "Es wäre für uns alle besser, wenn der Markt zwei Tage dauern würde wie in Budberg oder Baerl", war seine Meinung. Im alten Orsoyer Stadthaus gegenüber lockten Bilder, Keramiken und Fotografien von sechs Hobby-Künstlern des "Kunstspektrums" - die Resonanz dort war allerdings übersichtlich. "Die Leute finden nicht den Weg hierher, zur Eröffnung kamen nur Aussteller und Freunde", sagte Annette Graf aus Budberg etwas enttäuscht. Organisatorin Edith Beck-Kowolik sah das ganz ähnlich: "Daran müssen wir noch arbeiten". Weniger Probleme hatten die Kollegen des "Leselust"-Bücherflohmarktes. "Die Leute sind uns schon früh die Bunde eingerannt", meinte Petra Gehnen vom "Leselust"-Team. Die Erlöse gehen in diesem Jahr an eine UNESCO-Schule im ostindischen Ottongkhua, die vom Kinderbuchautoren Knister unterstützt wird. Peter Schöttler kaufte sich zwei Bücher für zu Hause. "Als Orsoyer wusste ich, dass ich hier zuschlagen kann", freute er sich.

Je ein Drittel der Einnahmen des Marktes gehen an den evangelischen Kindergarten für den neuen Garten, an die Sakristei und an die Frauenbeauftragte - "für einen Adventsbummel mit den Ladies", so Organisatorin Helga Tempel.

(aflo)
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