Rheinberg Politik informiert sich über Salzbergbau

Rheinberg · Landrat, Bürgermeister und Landtagsabgeordnete fuhren gestern ins Borther esco-Steinsalzbergwerk ein.

 Die Bürgermeister Thomas Ahls und Christian Strunk (vorne v.l.) haben sich Souvenirs aus dem Bergwerk mitgebracht. Auch Landrat Dr. Ansgar Müller (2.v.l.), die Abgeordneten Marie-Luise Fasse (Mitte) und René Schneider (re.) sowie die Bürgermeister Mennicken und Westkamp waren mit dabei.

Die Bürgermeister Thomas Ahls und Christian Strunk (vorne v.l.) haben sich Souvenirs aus dem Bergwerk mitgebracht. Auch Landrat Dr. Ansgar Müller (2.v.l.), die Abgeordneten Marie-Luise Fasse (Mitte) und René Schneider (re.) sowie die Bürgermeister Mennicken und Westkamp waren mit dabei.

Foto: Armin Fischer

Das bisschen Schnee brachte Hans-Heinrich Gerland und seine Kollegen gestern nicht aus der Fassung. "Momentan fördern wir pro Tag zwischen 6000 und 7000 Tonnen Salz", sagte der Leiter des Borther esco-Steinsalzbergwerks. "Für uns hat der Winter noch gar nicht richtig begonnen." Denn in Spitzenzeiten holen die Borther bis zu 12 000 Tonnen des weißen Goldes als Streusalz aus der Erde.

Werkleiter Gerland und Markscheiderin Antje Bräunig begleiteten gestern zusammen mit Reinhard Maly als Geschäftsführer der Cavity GmbH die vier Bürgermeister der vom Salzabbau betroffenen Kommunen Rheinberg, Xanten, Alpen und Wesel (Hans-Theo Mennicken, Christian Strunk, Thomas Ahls und Ulrike Westkamp) sowie Landrat Dr. Ansgar Müller und die Landtagsabgeordneten Marie-Luise Fasse (CDU) und René Schneider (SPD) 800 Meter tief unter die Erde.

"Wir möchten zeigen, dass wir einen verantwortungsvollen Bergbau betreiben", schilderte Gerland. Ganz bewusst sei die Cavity mit einbezogen worden. In dem Unternehmen sind die nach den Salzabbau von 1926 bis 2001 verbliebenen Aktivitäten — also etwa die Regulierung von Bergschäden — gebündelt. "Wir möchten deutlich machen, dass wir uns unserer Verantwortung stellen", betonte Maly.

Derzeit lagern rund 63 000 Tonnen Steinsalz in Borth. Wie Ulrich Göbel, Pressesprecher der K+S (zu der esco gehört) ausführte, ist die Bevorratung ein Thema von steigendem Stellenwert. So entstehen derzeit tief unter dem Menzelener Sportplatz zwei Untertage-Bunker mit einem gesamten Fassungsvermögen von 170 000 Tonnen. Bisher stand nur Platz für 8000 Tonnen zur Verfügung. Der erste Bunker soll Anfang, der zweite Ende 2014 fertig werden. esco arbeitet daran, seine Lagerkapazität an allen Standorten von ehemals 600 000 Tonnen auf über eine Million zu steigern. Derzeit liegt das Unternehmen bei 800 000 Tonnen.

Die Gäste waren vom Fortschritt im Bergwerk begeistert. Thomas Ahls (Alpen) gefiel, dass mit Rücksicht auf die Anwohner in Menzelen nur noch in Ausnahmefällen abends oder gar nachts unter Tage gesprengt wird. Hans-Theo Mennicken unterstrich die gute Zusammenarbeit mit esco und Cavity. Im Frühjahr soll der bergbaubedingte Neubau des Abwasserkanals in der Salz-, der Gath- und der Rheinackerstraße in Wallach beendet sein.

Landtagsmitglied Marie-Luise Fasse hob hervor, dass es sich bei esco um eine Produktion handele, die nachhaltig arbeite und die Umweltauflagen einhalte: "Das hat man leider nicht überall." Für Landtagsneuling René Schneider war es der erste Ausflug ins Salz. "Wenn man als Landespolitiker im Unterausschuss Bergbausicherheit sitzt, sollte man wissen, wovon man spricht. Nicht nur bei der Kohle, aucb beim Salz", so der SPD-Mann.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort